Neues Institut für Allgemeinmedizin an Universität Leipzig gegründet

Leipzig – Die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig hat ein neues Institut für Allgemeinmedizin gegründet. Es basiert auf der bisherigen Selbstständigen Abteilung für Allgemeinmedizin.
Ziel der Gründung ist nach Angaben der Hochschule, den Freistaat Sachsen bei der Sicherung der medizinischen Grundversorgung zu unterstützen und das Fachgebiet in enger Zusammenarbeit mit den Hausarztpraxen weiterzuentwickeln.
„Wir sind uns der Verantwortung bewusst und werden die Politik mit allen Kräften bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen“, betonte Ingo Bechmann, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig, bei der Gründungsveranstaltung Mitte November.
Der demographische Wandel stelle die ambulante Versorgung laut Fakultät vor große Herausforderungen. „Die Allgemeinmediziner werden als Generalisten in einer älter werdenden Bevölkerung noch wichtiger für die medizinische Grundversorgung sein“, resümierte Markus Bleckwenn, Direktor des neuen Instituts.
Dieses setze sich mit verschiedenen Lehrmodulen und Projekten für die Förderung des Nachwuchses ein, um die Medizinstudierenden auf die zukünftigen Herausforderungen in der hausärztlichen wie landärztlichen Tätigkeit vorzubereiten.
Ein Beispiel sei das Lehrprojekt „Milamed“ der Universitäten Leipzig und Halle. Es steht für „Mitteldeutsches Konzept zur longitudinalen Integration landärztlicher Ausbildungsinhalte und Erfahrungen in das Medizinstudium“ und zielt darauf ab, mit neuen Lehrinhalten an der Uni sowie Praktika in ländlichen Regionen für die Arbeit außerhalb der Großstadt zu begeistern.
Bleckwenn skizzierte in seinem Vortrag „Zukunftsmodelle hausärztlicher Arbeit zur Sicherung einer wohnortnahen und qualitativ hochwertigen medizinischen Grundversorgung“ zudem innovative Ansätze – zum Beispiel, die Arbeitsplätze in den Hausarztpraxen an die Bedarfe der Behandler anzupassen.
„Unser Institut möchte der Forschungsfrage nachgehen, wie Zukunftsmodelle hausärztlicher Arbeit aussehen können, um eine wohnortnahe und qualitativ hochwertige medizinische Grundversorgung zu gewährleisten“, so der Direktor des neuen Instituts.
Für diesen Transformationsprozess brauche es eine Netzwerkstruktur, in der die Praxen mit den Herausforderungen nicht allein zurechtkommen müssten, sondern sich gegenseitig unterstützen könnten.
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