Nutzung von Versorgungsdaten für medizinische Forschung rückt näher

Berlin – Die Universitätskliniken in Deutschland sind bei ihrem Vorhaben, Daten aus der Routineversorgung für die medizinische Forschung nutzbar zu machen, einen Schritt weitergekommen. Das berichtet die Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung (TMF).
Die Universitätskliniken errichten im Augenblick im Rahmen der deutschen Medizininformatik-Initiative 29 Datenintegrationszentren (DIZ). Die Arbeiten im DIZ sollen es ermöglichen, medizinische Informationen in einer Form zu erfassen, speichern und auszutauschen, in der sie für Versorgung und Forschung optimal genutzt werden können.
Die Zentren haben sich dazu auf einen internationalen Standard zur Darstellung der Daten namens „FHIR“ verständigt. Anfang der Woche haben sich über 50 Vertreter von 25 DIZ-Standorten in Berlin zusammengefunden, um Testdaten der DIZ erstmalig nach diesem Standard auszuwerten.
„Alle Mitarbeiter der DIZ haben zusammengearbeitet, um Testdaten ihrer Häuser in das Format FHIR zu überführen, und haben so ein gemeinsames Verständnis der Profile nachgewiesen. Das ist ein wichtiger Schritt hin zur einheitlichen Datenbereitstellung für die medizinische Forschung“, sagte Danny Ammon, Leiter des DIZ am Universitätsklinikum Jena.
Zunächst haben sie dabei die Module „Medikation“, „Laborbefunde“ und „Person“ des Kerndatensatzes als FHIR-Profil abgebildet. Anhand dieser mit FHIR spezifizierten Daten haben sie im Anschluss erste einfache Analysen erprobt.
Die Medizininformatik-Initiative soll die Forschungsmöglichkeiten und die Patientenversorgung durch innovative IT-Lösungen verbessern. Diese sollen den Austausch und die Nutzung von Daten aus Krankenversorgung, klinischer und biomedizinischer Forschung über die Grenzen von Institutionen und Standorten hinweg ermöglichen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Initiative bis 2021 mit rund 160 Millionen Euro.
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