Politik

Spahn: Daten für Gesundheitsforschung nutzen

  • Montag, 20. Januar 2020
/maxsim, stock.adobe.com
/maxsim, stock.adobe.com

München – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich nachdrücklich für den anonymisierten Einsatz von Patientendaten in der medizinischen Forschung ausgesprochen. „Wenn tausende Patienten mit Diabetes, Krebs oder Demenz ihre Daten verfügbar machten, könnten wir daraus lernen. Daten können Menschen heilen“, sagte Spahn vorgestern auf der Innovationskonferenz DLD in München. Man könne zwar über die Ethik der Datennutzung diskutieren – aber dann auch über die entgangenen Chancen, Menschen zu helfen.

Ein Problem sieht Spahn auch in dem Misstrauen gegenüber dem Staat, während US-Unternehmen bei ihrer Datensammlung freiere Hand hätten.

Wenn er vorschlage, einen Rahmen für die Auswertung anonymisierter Abrechnungsdaten von Krankenversicherungen zu Forschungszwecken zu schaffen, werde daraus ein „großer, großer Skandal“, beklagte sich der Minister. Wenn aber gleichzeitig der Internet-Riese Google den Fitnessarmband-Spezialisten Fitbit mitsamt der Daten übernehme, gebe es nicht mal eine Debatte darüber.

„Solange es dieses grundsätzliche Vertrauen in große US-Konzerne gibt und das grundsätzliche Misstrauen gegenüber dem Staat, der die Datennutzung organisiert, werden wir in Deutschland und Europa keinen Weg finden, konkurrenzfähig zu sein“.

Der Chef des Medizintechnologie-Start-ups Brainlab, Stefan Vilsmeier, der nach Spahn sprach, formulierte das Problem in noch schärferen Worten: „Daten nicht zu nutzen, tötet Patienten in großem Maßstab.“

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung