Pfeiffer spricht von „massivem Fachkräftemangel“ in der Pflege

Mainz – Der Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin Mainz, Norbert Pfeiffer, sieht strukturelle Probleme im Gesundheitssystem und der Pflege im Besonderen. Wegen des „massiven Fachkräftemangels“ könnten an manchen Stellen Operationssäle oder Stationen nicht besetzt werden, sagte er heute in einer gemeinsamen Sitzung von Wissenschafts- und Gesundheitsausschuss des Landtages in Mainz.
„Die Situation in der Pflege macht uns betroffen und lässt uns nicht kalt“, sagte Pfeiffer. Diese betreffe aber nicht nur die Unimedizin, sondern viele Häuser in Deutschland. In der vorangegangenen Sitzung des Gesundheitsausschusses hatten Pflegekräfte der Unimedizin eine Petition überreicht und die hohe Belastung in ihrem Arbeitsalltag beklagt.
Eine Pflegerin aus der Psychiatrie schilderte, wie eine schwerdepressive Patientin in einer Situation mit extremen Personalmangel immer stiller geworden sei und versucht habe, sich das Leben zu nehmen. Ein anderer Pfleger berichtete, der Tod einer chronisch kranken Frau sei auf einer Station erst Stunden später bemerkt worden, weil Personal fehlte.
Pfeiffer sagte, man sei betroffen, dass es möglicherweise einen kausalen Zusammenhang zwischen Personalmangel und diesen Vorfällen gebe. Es sei versucht worden, dies zu ergründen, das sei in Gänze leider nicht gelungen.
Die Unimedizin tue viel, um an zusätzliche Pflegekräfte zu kommen. Aber: „Pflege und das Gesundheitssystem insgesamt bleiben problematisch.“ Die Arbeit umfasse lange Schichten, Wochenend- und Nachtdienste. Die durchschnittliche Verweildauer von Pflegekräften im Beruf liege bei gerade mal sieben Jahren.
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