SARS-CoV-2: Längsschnittstudie soll Lockdownmaßnahmen evaluieren

Berlin – Wie sich die schrittweisen Lockerungen auf die Ausbreitung von SARS-CoV-2 auswirken, wollen rund 30 Lübecker Wissenschaftler in einer Längsschnittstudie untersuchen. Ziel der fachbereichsübergreifenden Forschungsgruppe ist es zu klären, über welche Herdenimmunität die Region verfügt, welche Aspekte die Coronaerkrankung beeinflussen und wie gut die bisherigen Maßnahmen schützen.
Die Ergebnisse der Lübecker Längsschnittuntersuchung zu Infektionen mit SARS-CoV-2 (ELISA) sollen Aufschluss über den Erfolg der derzeitigen Eindämmungsstrategien geben und zur Ermittlung des aktuellen Infektionsstandes beitragen.
Begleitend zur Studie steht eine kostenfreie App zur Verfügung, die pseudonymisiert die Daten erfasst. Interessierte, die an der ELISA-Studie teilnehmen möchten, können sich die App auf der Webseite des Entwicklerunternehmens herunterladen.
Die Teilnehmenden beantworten dann unter anderem Fragen zum Gesundheitszustand, zu Vorerkrankungen oder auch zum Reiseverhalten der vergangenen Wochen. Der Studienplan sieht vor, dass aus mehr als 20.000 registrierten Personen 3.000 Probanden die Untersuchungsgruppe bilden.
Sie soll zur Hälfte aus Risikogruppen bestehen, die viel Kontakt zu anderen Personen haben – beispielsweise Gesundheitspersonal oder Supermarktangestellte. Anschließend erfolgt eine medizinische Begleitung über drei Monate.
Dabei werden alle Teilnehmer vier Mal auf eine aktuelle oder bereits abgeklungene COVID-19-Infektion getestet. Mit ersten Ergebnissen rechnen die Forscherinnen und Forscher im Sommer 2020.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: