Hochschulen

Streik an Uniklinik Gießen und Marburg angelaufen

  • Montag, 27. März 2023
/picture alliance, Sebastian Gollnow
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Gießen/Marburg – Im Tarifstreit um Entlastungen und Beschäftigungssicherung am Uniklinikum Gießen und Marburg haben heute zum Auftakt des unbefristeten Streiks nach Gewerkschaftsangaben Beschäftigte mehrerer Abteilungen die Arbeit niedergelegt.

Der Streik sei am Morgen gegen 6 Uhr angelaufen, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Fabian Dzewas-Rehm. Rund 600 Teilnehmer aus den Bereichen Operationen, Anästhesie, Radiologie, Neuroradiologie, Endoskopie sowie der Herzkatheter-Labore an beiden Standorten seien dem Streikaufruf zum Auftakt gefolgt. „Die Beteili­gung ist gut“, so Dzewas-Rehm.

Von übermorgen an will Verdi dann Beschäftigten aus allen nicht ärztlichen Bereichen zum Streik aufrufen. Bereits heute seien durch die Aktionen rund 90 Prozent der planbaren Operationen am Standort Marburg ausgefallen. Vorab waren Notdienstvereinbarungen getroffen worden.

Hintergrund des unbefristeten Streiks ist vor allem der Konflikt um Entlastungen für das nicht ärztliche Per­sonal des privatisierten Uniklinikums: Im Kern fordern Gewerkschaft und Beschäftigte eine Mindestbesetzung für die Schichten der einzelnen Bereiche.

Wird diese unterschritten, sollen die Mitarbeitenden Belastungspunkte sammeln, die in Freizeit abgegolten werden können. In vier Verhandlungsrunden hatte es keine Einigung gegeben, so dass am Freitag ein Ultima­tum der Beschäftigten abgelaufen war, mit dem diese sich streikbereit gezeigt hatten.

Die Geschäftsführung des Uniklinikums hatte den Streik als „unnötig“ und „unangemessen“ be­zeichnet, da es zwischenzeitlich konstruktive Verhandlungen gebe und die Versorgung der Patienten „hochgradig gefährdet“ werde. Heute war zunächst keine Stellungnahme der Geschäftsleitung zu erhalten.

dpa

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