Ärzteschaft

Tausende Ärzte demonstrieren in mehreren Bundesländern für bessere Bezahlung

  • Dienstag, 21. März 2023
/picture alliance, Christian Charisius
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Hamburg – Ärzte in kommunalen Kliniken haben heute in mehreren Bundesländern für bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen demonstriert. Zu den Warnstreiks in Brandenburg, Bremen, Niedersach­sen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein hatte die Gewerkschaft Marburger Bund (MB) aufgerufen.

Die MB-Bundesvorsitzende Susanne Johna forderte die kommunalen Arbeitgeber auf, in den Tarifverhand­lungen mit dem Marburger Bund endlich ein Angebot vorzulegen, das die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte würdigt. „Wer glaubt, er könne uns noch mehr belasten, dem sagen wir: Nicht mit uns“, sagte Johna bei der Abschlusskundgebung auf dem Gänsemarkt in Hamburg.

Schon jetzt fehlen Johna zufolge in vielen Kliniken die Ärzte. Tausende Arztstellen seien bundes­weit unbe­setzt. Deshalb habe die Blockadehaltung der Arbeitgeber einen hohen Preis. „Wenn Ihr wollt, dass auch in Zukunft ausreichend Ärztinnen und Ärzte in den Kliniken Tag und Nacht ihre Arbeit machen, dann macht uns endlich ein gescheites Angebot“, sagte Johna an die Adresse der Arbeitgeber.

Reallohnverzicht nicht hinnehmbar

Die Ärztinnen und Ärzte seien nicht länger bereit, einen Reallohnverzicht einfach so hinzunehmen, erklärte Pedram Emami, Landesvorsitzender des MB Hamburg. „Die Arbeitgeber müssen endlich begreifen, dass die Arbeit, die wir täglich zum Wohle der Gesellschaft leisten, mehr wert ist.“

Dem MB zufolge haben sich mehrere Tausend Ärzte an dem Warnstreik beteiligt. Allein an der zentralen Kund­gebung in Hamburg seien es rund 4.000 Ärzte gewesen. Ein zweiter ganztägiger Warnstreik soll am 30. März stattfinden. Dann ist die zentrale Kundgebung in München.

Arbeitsniederlegungen sollte es auch in einzelnen privaten Kliniken geben, betroffeb ist zum Beispiel auch Mecklenburg-Vor­pommern. Notfallbehandlungen sollten gewährleistet werden.

Der Marburger Bund fordert für die 55.000 Ärztinnen und Ärzte in den Kliniken einen Inflationsausgleich für die Zeit seit der jüngsten Entgelterhöhung im Herbst 2021 sowie zusätzlich eine Gehaltsanhebung um 2,5 Pro­zent.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände kritisierte die Streikankündigung. Für den 30. März hat die Gewerkschaft weitere ganztägige Warnstreiks in anderen Bundesländern angekündigt.

dpa

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