Hochschulen

Tübinger Mediziner unterbrechen Studie mit Chloroquin

  • Dienstag, 2. Juni 2020
/Schlierner, stockadobecom
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Tübingen – Das Tübinger Institut für Tropenmedizin unterbricht seine Studie mit dem Arz­nei­mittel Chloroquin im Kampf gegen COVID-19. Wie Institutsdirektor Peter Kremsner am vergangenen Freitag mitteilte, soll bis zu zwei Wochen ausgesetzt wer­den, weil es Berichte über schwere Nebenwirkungen des Malariamittels gegeben hat.

In dieser Zeit solle ein unabhängiges Sicherheitsgremium die ersten Ergebnisse zur Patien­tensicherheit anschauen. Danach solle eine Entscheidung fallen, ob die Studie fortgesetzt werde. Zuerst hatte der SWR darüber berichtet.

Die Studie begann Ende März. Kremsner geht davon aus, dass die Sorgen um Nebenwirkun­gen übertrieben sind. Das Medikament sei seit Jahrzehnten bekannt und gut verträglich. Vo­raussetzung sei allerdings, dass es bei vielen Vorerkrankungen nicht eingesetzt werden dür­fe. Auch für den Einsatz mit vielen anderen Medikamenten ist das Mittel nicht geeignet.

Die Tübinger Tropenmediziner wollten früheren Angaben zufolge mit Chloroquin eine mo­de­rat an COVID-19 erkrankte Testgruppe behandeln und einer Kontrollgruppe Placebos ver­abreichen. Im Augenblick gebe es nur sehr wenige Patienten in Tübingen, mit denen er seine Studie hätte fortsetzen können, sagte der Wissenschaftler dem SWR.

dpa

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