UKE erweitert größte Gesundheitsstudie wegen Corona um Kinder

Hamburg − Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) erweitert wegen der Coronapandemie die Gesundheitsstudie „Hamburg City Health Study“ (HCHS) um Kinder und Jugendliche.
Gerade bei Lockerungen der Auflagen an Schulen, in Kitas und bei Spielplätzen „brauchen wir Erkenntnisse darüber, erstens wie gefährdet Kinder sind, zweitens ob sie das Virus verbreiten, auch wenn sie keine Symptome tragen“, sagte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) heute.
Nach Angaben der Senatorin ist die seit 2016 laufende „Hamburg City Health Study“ die weltweit größte lokale Gesundheitsstudie, die bisher schon 14.000 Hamburger zwischen 45 und 74 Jahren umfassend auf ihre Gesundheit und auf große Volkskrankheiten getestet habe. Dazu zählten etwa Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Demenz.
Die Studie war Mitte März wegen der Coronapandemie ausgesetzt worden und werde nun von übermorgen an in erweiterter Form wieder aufgenommen. Fegebank sagte, bei der Studie würden die Kinder und Enkel der sowieso teilnehmenden Hamburger nun mit eingeladen, „so dass wir zwischen 600 und 1.000 Kinder haben werden, die auf ihre Infektionsanfälligkeit untersucht werden“, sagte Fegebank.
Der Ärztliche Leiter des universitären Herz- und Gefäßzentrums am UKE, Stefan Blankenberg, sagte, pro Woche würden insgesamt rund 180 bis 200 Teilnehmer der Studie untersucht, darunter bis zu 40 Kinder und Jugendliche von null bis 18 Jahren.
Dabei gehe es um COVID-19-Infektionen, deren Entwicklung, begünstigende Faktoren und vor allem die langfristigen Auswirkungen auf Herz, Gehirn oder die Psyche. Er rechne noch im Mai mit ersten Ergebnissen, die im Laufe der Zeit wegen der wiederkehrenden Untersuchungen immer präziser würden.
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