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Uniklinik Würzburg weitet Patient Blood Management aus

  • Mittwoch, 18. Oktober 2023
/crevis, stock.adobe.com
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Würzburg – Das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) möchte den Einsatz von Blutkonserven weiter verringern. Patienten sollen daher vor einer Operation gezielt auf eine mögliche unentdeckte Anämie untersucht werden. Sollte eine solche vorliegen, wird zuerst die Blutarmut durch Gabe von Eisenpräparaten behandelt, falls dies möglich ist.

Dieses Vorgehen ergänzt die bestehenden Maßnahmen im Rahmen des „Patient Blood Management“ am UKW. Hierfür haben das UKW und die Barmer Krankenkasse eine entsprechende Vereinbarung für Versicherte der Kasse getroffen. Federführend ist die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie unter der Leitung von Patrick Meybohm.

„Der Hintergrund ist: Bei Patienten mit einer Anämie besteht ein Risiko für einen höheren Bedarf an Blutkonserven während einer Operation. Durch eine entsprechende Medikamentengabe können wir dieses Risiko bereits vor einer Operation minimieren. Das erhöht die Sicherheit für die Patienten und trägt zu einem effizienten Einsatz der wertvollen Blutkonserven bei“, erläuterte er.

In der Regel reicht bei den entsprechenden Patientinnen und Patienten laut der Klinik eine einmalige Infusion mit einem Eisenpräparat. Nach einigen Tagen wird der Hämoglobinwert nochmals überprüft, dann kann der geplante Eingriff stattfinden. „Das ist für die Patienten und die behandelnden Kliniken zunächst ein erhöhter Mehraufwand. Aber das Ergebnis ist ein enormes Plus an Sicherheit für die Patienten. Und der eventuell nötige Bedarf weiterer Blutkonserven während eines Eingriffes kann reduziert werden“, sagte Meybohm.

Am UKW werden jährlich rund 20.000 Blutkonserven, durch das klinikeigene Institut für Transfusionsmedizin und Hämotherapie bereitgestellt.

hil

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