Hochschulen

Universitätsklinikum Magdeburg sorgt mit Schließung von Krebsstation für Streit

  • Dienstag, 21. Mai 2019
/Universitätsklinikum Magdeburg
/Universitätsklinikum Magdeburg

Magdeburg – Dem wegen der Schließung der Krebsstation in die Schlagzeilen gera­tenen Universitätsklinikum Magdeburg fehlt aus Sicht des Aufsichtsrats eine belast­bare Bauplanung. Ein solcher Masterplan Bau sei die unverzichtbare Voraussetzung für Investitionsentscheidungen, sagte Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister und Aufsichtsrats­vor­sitzende Armin Willingmann (SPD) heute in Magdeburg.

Das Uniklinikum müsse bis Ende August eine Planung vorlegen. Dann könne schritt­weise der Investitionsstau aufgelöst werden. Auch eine bislang ausstehende Medizin­strategie zu den geplanten Schwerpunkten müsse unter dem neuen ärztlichen Direk­tor noch vorgelegt werden.

Das Magdeburger Universitätsklinikum hat Anfang des Monats seine Krebsstation mit 26 Betten geschlossen, weil die Sicherheit für Mitarbeiter und Patienten nicht mehr zu gewährleisten gewesen sei. Im Fokus stehen etwa schlechte Hygiene und unzurei­chender Brandschutz. Ein Notbetrieb mit mehreren Betten sei in einem anderen Ge­bäude eingerichtet worden. Klinikdirektor Hans-Jochen Heinze, der im März den Dienst angetreten hatte, hatte auch den massiven Investitionsstau als Hintergrund angeführt.

Willingmann wie auch Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) warnten heute da­vor, den guten Ruf der Universitätsmedizin zu beschädigen. Es sei über die vergange­nen Jahre zwar ein Investitionsstau entstanden. „Es entsteht ein Zerrbild, wenn suggeriert wird, das Land kümmere sich nicht um seine Universitätsklinika.“ Es liefen in Magdeburg große Baumaßnahmen im Umfang von rund 144 Millionen Euro, so entstehe etwa ein Herzzentrum für mehr als 100 Millionen Euro und eine neue Haut­klinik für 15 Millionen Euro.

„Ich finde das grob fahrlässig, was da passiert, weil ich der Auffassung bin, dass man dem Universitätsklinikum mit einem solchen Vorgehen schadet“, betonte Sozialminis­terin Grimm-Benne. Es habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Leib und Leben von Menschen bestanden. Willingmann sagte, die bei den Patienten entstandene Verun­sicherung hätte vermieden werden sollen.

Die Aufsichtsratsmitglieder sagten, sie seien über die Schließung der Station aus der Zeitung informiert worden. Die Magdeburger Volksstimme berichtete. Der Landtag will sich an diesem Freitag mit dem Thema befassen.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung