Krebskranke Kinder haben kein erhöhtes Risiko auf COVID-19

New York − Kinder erkranken bei einer Infektion mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 offenbar relativ selten an COVID-19. Nach den Erfahrungen einer großen Klinik in einem Epizentrum der derzeitigen Pandemie in JAMA Oncology (2020; DOI: 10.1001/jamaoncol.2020.2028) trifft dies auch auf krebskranke Kinder zu.
Krebspatienten gehören zu den Risikogruppen für schwere COVID-19-Erkrankungen. Am Memorial Sloan Kettering Cancer Center, das sich in Manhattan und damit am Ort mit den derzeit meisten SARS-CoV-2-Infektionen in den USA befindet, werden deshalb die Patienten auf Symptome von COVID-19 getestet. Bei den Kindern werden auch die Eltern (oder andere Erziehungsberechtigte) getestet.
Wie ein Team um Andrew Kung berichtet, waren 17 von 58 Kinder (29,3 %), die Symptome von COVID-19 zeigten, mit SARS-CoV-2 infiziert. Die meisten Kinder waren jedoch nur leicht erkrankt und konnten ambulant behandelt werden. Nur ein Kind musste wegen COVID-19 hospitalisiert werden. Es befand sich laut Kung jedoch nicht in einem kritischen Zustand.
Von 120 Kindern, die keine Symptome von COVID-19 zeigten, wurden nur 3 (2,5 %) positiv auf das Virus getestet. Dies war erstaunlich, weil die Infektionsrate bei den Eltern 17,6 % betrug. Offenbar haben Kinder, selbst wenn sie an Krebs erkrankt sind, ein niedrigeres Infektionsrisiko.
Obwohl die Eltern die engste Kontaktperson für die Kinder sind und das Immunsystem der Kinder infolge der Erkrankung oder der Behandlung geschwächt ist, kommt es offenbar relativ selten zu einer Ansteckung und noch seltener zu einer Erkrankung.
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