Politik

948 registrierte Coronaneuinfek­tionen in Deutschland

  • Montag, 14. September 2020
/picture alliance, Christoph Schmidt
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Berlin – Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Anga­ben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom frühen gestrigen Morgen 948 neue Corona­infektionen gemeldet.

Diese Zahlen sind mit Blick auf das wirkliche Infektionsgeschehen allerdings wenig aussagekräftig – an Sonntagen sind die gemeldeten Fallzahlen nämlich erfahrungs­gemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln.

Seit Beginn der Coronakrise haben sich demnach mindestens 259.428 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus SARS-CoV-2 infiziert (Datenstand 13.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronainfektion liegt nach RKI-Angaben bei 9.349. Seit dem Vortag wurden zwei Todesfälle mehr gemeldet. Bis gestern Morgen hatten etwa 231.400 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung von gestern bei 1,18 (Vortag: 1,15). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infek­tions­geschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tages­aktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 1,08 (Vortag: 1,16). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.

Ab morgen greift eine neue Testverordnung: Damit ändern sich die Vorgaben für Rückkehrer aus Nicht-Risikogebieten. Ihre Tests sind dann nicht mehr kostenlos. Dazu erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: „Die Pandemie zwingt uns, unsere Strategie ständig der dynamischen Lage anzupassen. Für die Urlaubszeit war es wichtig, möglichst alle Reisende auf das Corona-Virus zu testen.“

Mit Blick auf Herbst und Winter konzentriere man die Tests jetzt wieder stärker aufs Inland. Für Einreisende aus Risikogebieten gelte vorerst weiterhin die Testpflicht sowie die Erfordernis der Quarantäne bis zum negativen Testergebnis.

Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci sieht bei der Coronapandemie keinen Grund zur Entwarnung. Die international drastisch steigenden Infektionszahlen machten ihr Sorgen, sagte die SPD-Politikerin dem RBB-„Inforadio“ heute.

„Auch in Deutschland haben wir seit Wochen stabil steigende Infektionszahlen.“ Das gelte ebenfalls für Berlin. Große Sorgen mache ihr auch, dass gerade bei den Jüngeren die Infektionszahlen in den vergangenen sieben Tagen sehr hoch gewesen seien.

Bei jüngeren COVID-19-Patienten gebe es zwar weniger Todesfälle, und es sei auch seltener eine intensivmedizinische Behandlung nötig.

Junge Menschen könnten aber Superspreader sein und die Infektion in die Breite bringen, sagte Kalayci. „Von anderen Ländern wissen wir, dass es sich ganz schnell ändern kann, dass auch die Älteren dann schnell erreicht werden“, warnte die Senatorin. „Wenn einmal die Infektionen aus dem Ruder laufen, wird es auch schwieriger, die Älteren zu schützen.“

dpa

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