Arbeitgeberpräsident: Rentenniveau und Krankenkassenleistungen sind nicht zu halten

Düsseldorf – Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hält umfassende Reformen im Bereich der Sozialversicherungen für notwendig. „Wir brauchen die Grundrenovierung des Sozialsystems, ähnlich wie sie Gerhard Schröder vor 20 Jahren mutig angepackt hat“, sagte er heute der Rheinischen Post mit Blick auf die damaligen Hartz-Reformen.
Es sei bereits klar, „dass wir das Rentenniveau ab 2025 nicht bei 48 Prozent halten können“, führte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) aus. Das Renteneintrittsalter müsse „dynamisiert und an die steigende Lebenserwartung gekoppelt“ werden.
„Auch das Leistungsniveau in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung werden wir ohne Reformen nicht halten können“, zeigte sich Dulger überzeugt.
Deutschland sei insgesamt „zu behäbig, zu unflexibel, zu teuer geworden“, sagte er weiter. „Wir brauchen eine Entfesselungsoffensive bei Regeln und Gesetzen.“ Die Bundesregierung habe zwar ein Belastungsmoratorium für die Wirtschaft angekündigt, „aber geliefert hat sie bisher nicht.“
Dulger beschrieb es als Verantwortung seines Verbandes, sich mahnend zu Wort zu melden. „Unsere Aufgabe ist, immer wieder zu sagen: Achtung Leute, uns fliegt unser Sozialstaat um die Ohren, wenn wir so weitermachen“, sagte er der Zeitung.
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