Baden-Württembergs Gesundheitsminister rät zur Grippeimpfung

Stuttgart – Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) ruft vor Beginn der Grippesaison zur Impfung gegen die Influenza auf. Vor allem in diesem Jahr sei das wichtig, weil im vergangenen Jahr wegen des Coronalockdowns sehr wenige Menschen an Grippe erkrankt seien, erläuterte Lucha gestern laut Mitteilung. Die damaligen Kontakteinschränkungen würden nicht mehr in diesem Umfang benötigt, und zugleich sei die Grundimmunität in der Bevölkerung wegen der geringeren Zahl der Infektionen im Jahr 2020 weniger ausgeprägt.
In der Grippesaison von Oktober 2020 bis Februar 2021 waren nach Ministeriumsangaben nur 48 Influenzafälle aus 19 Stadt- und Landkreisen gemeldet worden. In den Vergleichszeiträumen der vergangenen drei Grippesaisons lag die Zahl der registrierten Influenzaerkrankungen bereits zwischen 8.123 und 13.349 Fällen.
Nach den aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission kann man sich laut Lucha gleichzeitig gegen COVID-19 und gegen Grippe impfen lassen. Das komme zum Beispiel für Menschen infrage, die noch gar nicht gegen COVID-19 geimpft sind, aber auch für Menschen, denen eine Auffrischimpfung empfohlen wird.
Die echte Grippe sei keine einfache Erkältung, warnte Lucha. Sie sei eine ernstzunehmende Erkrankung, die auch tödlich verlaufen könne. Ganz besonders wichtig ist die Impfung nach Angaben Luchas für ältere Menschen und solche mit einer Vorerkrankung, für schwangere Frauen ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel sowie für Menschen, die im Beruf oder im Privatleben viele Kontakte zu anderen Menschen haben.
Unmittelbar vor Beginn der Herbstferien in Schleswig-Holstein hat der schleswig-holsteinische Gesundheitsminister Heiner Garg Ungeimpfte aufgerufen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.
„Das SARS-CoV-2-Virus ist weiterhin präsent und im Laufe der nächsten Monate besteht weiterhin eine hohe Wahrscheinlichkeit, mit dem Virus in Kontakt zu kommen“, sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. „Für Menschen, die nicht geimpft sind, ist dies in Abhängigkeit vom Alter mit einem Erkrankungsrisiko verbunden.“
Ab dem Erwachsenenalter steige das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf mit zunehmendem Alter, erläuterte der Ressortchef. „Auch bei jungen Erwachsenen sind schwere Krankheitsverläufe aufgetreten.“ Alle Erwachsenen sollten daher ein eigenes Interesse an einem Impfschutz haben.
Auch die für bestimmte Gruppen wie ältere Menschen empfohlene Pneumokokkenimpfung sollte in Anspruch genommen werden, um schwere Erkrankungsverläufe zu verhindern, sagte Garg.
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