Politik

Baden-Württemberg und Bayern wollen Digitalisierung der Gesundheitsämter gemeinsam vorantreiben

  • Donnerstag, 2. Oktober 2025
/MQ-Illustrations, stock.adobe.com
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Ulm – Baden-Württemberg und Bayern wollen ihre Gesundheitsämter gemeinsam digitalisieren. Im Rahmen einer Klausurtagung bekräftigten beide Länder heute das Ziel, die baden-württembergische Fachanwendung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) künftig auch in Bayern einzusetzen und weiterzuentwickeln.

Gleichzeitig soll das Bürgerportal und die Wasserfachanwendung aus Bayern gemeinsam weiterentwickelt und an die baden-württembergische Lösung ÖGDigital angebunden werden, so wurde mitgeteilt. Laut der baden-württembergischen Amtschefin im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, Ministerialdirektorin Leonie Dirks, profitiert davon dann fast ein Drittel der Bundesbevölkerung. Ziel sei eine schnelle digitale Vernetzung der Ämter und einheitliche Standards im Öffentlichen Gesundheitsdienst.

„In Krisenzeiten ist schnelle Vernetzung entscheidend. Mit ÖGDigital können sich die Ämter künftig unkompliziert unterstützen, weil alle mit der gleichen Anwendung arbeiten. Außer Bayern interessieren sich auch weitere Bundesländer für die Mitnutzung der einheitlichen Fachanwendung“, so Dirks.

Auch das Bundesgesundheitsministerium (BMG) begrüßte die länderübergreifende Kooperation. Der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Gesundheit, Georg Kippels (CDU), unterstrich, dass Länder, Bund und Kommunen bei der weiteren Digitalisierung im ÖGD zusammenarbeiten müssten. „Der im Pakt für den ÖGD geschaffene Schatz an digitalen Lösungen muss gehoben und bundesweit geteilt werden.“

Zum Hintergrund: Die Fachanwendung ÖGDigital ist eine cloudfähige Softwareplattform für alle Gesundheitsämter in Baden-Württemberg. Sie wird derzeit schrittweise ausgerollt und bündelt Fachanwendungen – von Einschulungsuntersuchungen bis zur Hygieneüberwachung. Ziel ist es, Prozesse zu vereinheitlichen, Daten sicher verfügbar zu machen und Ämter im Alltag zu entlasten.

Ein zentrales Anforderungsmanagement – bestehend aus kooperierenden Ländern – soll künftig dafür sorgen, dass neue Aufgaben oder rechtliche Änderungen schnell in die Software einfließen. Damit soll die digitale Infrastruktur aktuell und flexibel gehalten werden – auch über Ländergrenzen hinweg.

EB/aha

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