Bayern plant Initiative zu Widerspruchslösung bei Organspende
Augsburg – Bayern will einen weiteren Vorstoß für eine Neuregelung der Organspende starten. Das hat Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) in der Augsburger Allgemeinen erklärt.
„Wir planen zusammen mit anderen Ländern eine gemeinsame Bundesratsinitiative zur Einführung einer Widerspruchslösung, um diese noch einmal bundespolitisch zu thematisieren und so eine erneute Abstimmung im Bundestag zu ermöglichen. Details werden gerade erarbeitet“, sagte er.
Bei der Widerspruchslösung wäre jeder Bürger potenziell Organspender, außer er lehnt diese explizit ab. 2020 hatte der Bundestag einer solchen Regelung eine Absage erteilt.
Den Gesetzentwurf eingebracht hatte damals eine Abgeordnetengruppe um den ehemaligen Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und den heutigen Minister Karl Lauterbach (SPD). Stattdessen setzte das Parlament aber mehr auf Aufklärung. Im vergangenen Jahr ging die Zahl der Organspenden bundesweit zurück.
„Ich bin ein klarer Verfechter der Widerspruchslösung“, betonte Holetschek gegenüber der Zeitung. Sie biete die Chance, dass mehr Menschen ein lebensrettendes Spenderorgan bekommen könnten. Organspende wäre dann der Normalfall und nicht mehr der von einer ausdrücklichen Zustimmung abhängende Sonderfall. Unterstützt werde er, so der Minister, von den sechs bayerischen Universitätskliniken.
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