Bayern will Arbeitsbedingungen in der Intensivpflege verbessern

München – Mehr Wertschätzung, attraktivere Arbeitsbedingungen sowie passgenaue Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind wesentliche Hebel, um dem Fachkräftemangel in der Intensivpflege entgegenzutreten. Das ist das Ergebnis eines Gutachtens des bayrischen Gesundheitsministeriums. Es identifiziert Ursachen für den Fachkräftemangel auf bayrischen Intensivstationen und leitet daraus konkrete Handlungsempfehlungen ab.
„Die Intensivpflege ist ein Schlüsselbereich der stationären medizinischen Versorgung“, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek bei der Präsentation des Gutachtens. Dies habe sich während der Coronapandemie besonders deutlich gezeigt: „Damals war der Personalstand gerade in der Intensivpflege sehr niedrig und somit versorgungskritisch.“
Das neue Gutachten soll helfen, derartige Engpässe künftig zu vermeiden und liefert zahlreiche Lösungsansätze für eine bessere Zusammenarbeit und Ausbildung, partizipative Führungs- und innovative Arbeitszeitmodelle sowie die gezielte Stärkung der psychischen Ressourcen von Intensivpflegekräften. Viele der untersuchten Maßnahmen lassen sich zudem auch auf weitere pflegerische Bereiche im Krankenhaus übertragen.
Im Speziellen untermauert das Gutachten die Bedeutung von planungssicheren und zugleich flexiblen Dienstplänen, die die Bedürfnisse der einzelnen Pflegekräfte berücksichtigen. Denn individuelle und verlässliche Arbeitszeiten führen zu mehr Gesundheit sowie Zufriedenheit des Pflegepersonals und verhindern eine Abwanderung aus dem Pflegeberuf.
Vor diesem Hintergrund kündigte Holetschek an, zeitnah ein eigenes Projekt zur Etablierung innovativer Dienstplanmodelle zu starten. Ein weiteres Projekt zur Stärkung der Resilienz und Stresskompetenz der Intensivpflegekräfte sei ebenfalls bereits geplant.
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