Politik

Berlins Senatorin Czyborra: Charité arbeitet Vorwürfe auf

  • Montag, 16. September 2024
Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) /picture alliance, dts-Agentur
Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) /picture alliance, dts-Agentur

Berlin – Nach Berichten über mutmaßliche Missstände an der Berliner Charité will sich der Klinikvor­stand am kommenden Montag (23.9.) im Wissenschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses zur Aufarbeitung der Vor­würfe äußern. Das hat ein Sprecher der Charité bestätigt.

Berlins Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) hatte dies bereits im Gesundheitsausschuss angekündigt. Es sei Aufgabe der Charité, den Vorwürfen nachzugehen und zu prüfen, welcher strukturelle Änderungsbedarf sich mutmaßlich ergeben könne. „Die Charité-Leitung ist damit sehr intensiv beschäftigt, diese Vorwürfe auf­zuklären“, betonte sie.

Ein Reporterteam von Stern und RTL hatte eigenen Angaben zufolge monatelang recherchiert und mit Dut­zen­den Patienten, Angehörigen Ärzten, Managern und Fachleuten gesprochen und Zugang zu internen Doku­menten gehabt.

Außerdem hätten Reporterinnen zwischen März und August mehrere Wochen lang verdeckt auf drei Stationen der Charité gearbeitet, als Pflegepraktikantinnen. „Wenn man die Ergebnisse der Recherchen zusammenfügt wie Teile eines großen Puzzles, ergeben sie das Bild eines stolzen, aber kranken Hauses“, heißt es im Stern.

Die Charité erklärte in einer Stellungnahme, dass die generalisierten Vorwürfe in wesentlichen Punkten un­gerechtfertigt seien. Die Berichterstattung unterschlage maßgebliche Informationen und zeichne insgesamt ein Bild, das nicht der Wirklichkeit entspreche.

Berlins Senatorin Czyborra verwies auf die Leistungen des Hauses. „Wir haben ein System der Qualitätskon­trolle in unserem Gesundheitswesen, das die Erfolge und Qualität von Behandlungen dokumentiert und aus­wertet. Man wird nicht das weltweit sechstbeste Krankenhaus, wenn man diese Qualitätsanforderungen nicht erfüllt“.

Die Patientinnen und Patienten könnten sich „sehr sicher sein, dass sie in der Charité bestmöglich und auf allerhöchstem Niveau versorgt werden“. Selbstverständlich müsse man schauen, was im Einzelfall vorgefallen sein könnte.

dpa

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