Politik

BSI-Präsidentin nennt Cyberangriffe auf Krankenhäuser eine große Gefahr

  • Freitag, 7. Juli 2023
Claudia Plattner (links), Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), wurde heute von Nancy Faeser (SPD), Bundesministerin des Innern und Heimat, in einer Pressekonferenz vorgestellt./picture alliance, Michael Kappeler
Claudia Plattner (links), Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), wurde heute von Nancy Faeser (SPD), Bundesministerin des Innern und Heimat, in einer Pressekonferenz vorgestellt./picture alliance, Michael Kappeler

Berlin – In Cyberangriffen auf Krankenhäuser und die kommunale Infrastruktur liegt eine große Be­drohung. Das hat die neue Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI), Claudia Plattner, heute in Berlin vor Journalisten klargestellt.

„Die Folgen sehen wir, wenn Krankenhäuser nicht mehr funktionieren“, sagte sie bei ihrer Antrittspresse­konferenz. Plattner, bisherige Generaldirektorin für Informationssysteme der Europäischen Zentralbank, war zum 1. Juli als neue BSI-Präsidentin berufen worden.

Sie betonte, dass die von Cyberangriffen betroffenen Organisationen „viel Arbeit“ vor sich hätten. Es werde zwar schon viel getan, aber es müsse „noch viel mehr passieren“, um die Einrichtungen sicher zu machen. In den vergangenen Wochen und Monaten sind Krankenhäuser immer wieder Angriffe von Cyberangriffen gewor­den. Die Auswirkungen waren zum Teil erheblich.

Bereits Ende Juni hatte die neue BSI-Chefin in einer Mitteilung darauf hingewiesen, dass Deutschland auf funktionierende kritische Infrastrukturen wie im Bereich der Energie- oder Gesundheitsversorgung und dem Finanzsystem oder aber auch der öffentli­chen Verwaltung angewiesen sei.

Die Aufgabe, die IT-Sicherheitslage in Deutschland zu verbessern – die Digitalisierung mit Sicherheit voran­zu­bringen – sei komplex und dringlich. Das gelte natürlich erst recht mit Blick auf die aktuellen Krisenlagen.

Plattner übernimmt die Leitung des BSI zu einem Zeitpunkt, in der die Gefährdungslage im Cyberraum hoch ist wie nie. Gründe für die hohe Bedrohungslage sind unter anderem anhaltende Aktivitäten im Bereich der Cyber­kriminalität und auch in vielen Fällen eine unzureichende Produktqualität von IT- und Softwareprodukten.

Das BSI beaufsichtigt derzeit rund 4.500 Unternehmen, davon rund 1.300 Betreiber kritischer Infrastrukturen im Sinne des BSI-Gesetzes. Die NIS-2-Richtlinie weitet den Kreis der Unternehmen, die Mindestvorgaben für die Cybersicherheit und Meldepflichten bei Cybervorfällen erfüllen müssen auf schätzungsweise rund 29.000 Unternehmen aus.

Erst vor drei Tagen hatte das Institut den Mindeststandard zur Protokollierung und Detektion von Cyberan­grif­fen in der neuen Version 2.0 veröffentlicht. Dieser enthält organisatorische und technische Anforderungen zur Erfassung von Protokoll- und Protokollie­rungsdaten, um Cyberangriffe auf die Bundesverwaltung frühzeitig zu erkennen.

may/dpa

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