Politik

Bundesregierung sieht Coronawelle noch nicht gebrochen

  • Mittwoch, 11. November 2020
/picture alliance, Sina Schuldt
/picture alliance, Sina Schuldt

Berlin – Fünf Tage vor neuen Beratungen von Bund und Ländern zu den Corona­maßnah­men in Deutschland gibt die Bundesregierung keine Entwarnung. „Wir sehen jetzt eine positive Tendenz, aber ob das jetzt der Wellenbrecher war, wird sich noch zeigen müssen“, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer heute in Berlin.

Also haben die seit Anfang vergangener Woche geltenden Verbote etwa von Restaurant­besuchen und touristischen Übernachtungen aus Sicht der Regierung noch nicht zum er­wünschten Rückgang der Infektionszahlen geführt. Am kommenden Montag wollen Bun­deskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsi­denten der Länder erneut über die Coronalage beraten.

Nach jüngsten Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von heute wurden innerhalb von 24 Stunden bundesweit 18.487 neue Coronainfektionen gemeldet. Das sind 3.155 Fälle mehr als gestern. Im Vergleich zum Mittwoch vergangener Woche ist der Wert etwas höher.

Bundesinnenminister Horst Seehofer sagte, er hoffe, dass Deutschland um Weihnachten und den Jahreswechsel herum „in einer epidemiologisch besseren Situation“ sei. „Und das geht nur mit Disziplin.“ Der CSU-Politiker warnte, man dürfe nicht nachlassen mit der Be­gründung, der Anstieg der Infektionszahlen sei nicht mehr so dynamisch.

„Unterschätzen Sie nicht bei schweren Erkrankungen mit COVID-19, dass viele der schwer Erkrankten lebenslang Folgeschäden haben.“

Dass derzeit immer mehr Kinder an den Schulen in Deutschland in Quarantäne müssten, sei der Entwicklung geschuldet, sagte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU). Sie warb für eine positive Sichtweise.

Man habe es geschafft, bis hierhin die Schulen offen zu halten. Stand heute sei zunächst einmal zu hoffen, dass sich die Infektionszahlen stabili­sieren, sagte sie mit Blick auf die Frage, ob ein Schullockdown bevorsteht.

Demmer betonte: „Nach wie vor steigt die Zahl der Neuinfektionen in allen Bundes­län­dern und auch in allen Altersgruppen, wenn auch weniger stark.“ Es gelte, die Zahlen zu senken.

„Wir haben es weiter gemeinsam in der Hand, die Zahlen zu senken. Dass das gelingen kann, hat sich im Frühjahr gezeigt.“ Damals hatte es noch weitergehende Kontakt­be­schränkungen als derzeit in Deutschland gegeben.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung