Ärzteschaft

Berliner Ärztekammerpräsident sieht Kliniken am Limit

  • Donnerstag, 12. November 2020
Intensivstation des Krankenhaus Bethel in Berlin. /picture alliance, Kay Nietfeld
Intensivstation des Krankenhaus Bethel in Berlin. /picture alliance, Kay Nietfeld

Berlin – Berlins Ärztekammerpräsident Günther Jonitz sieht die Krankenhäuser in der Hauptstadt in der Pandemie hart am Limit. „Wir gehen momentan auf sehr, sehr dünnem Eis, noch geht es, aber es darf nichts dazukommen“, sagte er heute im rbb-Inforadio.

Er forderte von der Politik längerfristige Lösungen und mehr Pflegepersonal. „Wir erken­nen jetzt unter COVID-19, wie unter einem Brennglas, die Grundfehler – und Probleme der Gesundheitspolitik der letzten Jahre.“ Aus dem Gesundheitswesen sei Gesundheits­wirt­schaft geworden.

Berlin sei mit seinen Intensivbetten momentan noch nicht komplett am Limit, sagte Jo­nitz. Wenn es aber so weitergehe, müsse neben dem Verschieben von Operationen impro­visiert werden.

Das heiße zum Beispiel, die Teams auf den Intensivstationen neu zusam­m­e­n­zustellen und Patienten so spät wie möglich dorthin zu verlegen. Die Effekte des Teil­lockdowns seien erst nach zwei bis drei Wochen messbar.

Oberstes Ziel müsse weiter bleiben, der Virenverbreitung keine Chance zu geben. In der Hauptstadt sind nach den aktuellen Zahlen 21,4 Prozent der Intensivbetten mit COVID-19-Patienten belegt.

Ab 25 Prozent springt die Berliner Coronaampel in diesem Segment auf Rot. Das steht dafür, dass ein kritischer Wert erreicht ist, auch wenn die Kapazitäten noch darüber hinaus reichen.

dpa

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