CDU fordert Menopausen-Strategie, bessere Geburtshilfe und Fokus auf Männergesundheitsplan

Berlin – Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert die Bundesregierung auf, eine Menopausen-Strategie zu entwickeln, sich für eine bessere Geburtshilfe stark zu machen sowie Männergesundheit als Präventionsthema stärker in den Fokus zu rücken. Alle drei Themen wurden heute auf der Fraktionssitzung der größten Oppositionspartei im Bundestag in jeweils einzelnen Anträgen beschlossen.
Für die nationale Menopausen-Strategie soll laut Fraktionsantrag auf die internationalen Erfahrungen und Best-Practice-Beispiele zurückgegriffen werden. Dazu zähle die Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit von „unterschiedlichen Zielgruppen und Akteuren“ bei dem Thema.
Der Zugang zu medizinischer Versorgung müsse „leicht zugänglich und für die Patientinnen kostenlos oder kostengünstig“ sein. Auch im Medizinstudium müsse das Thema „Menopause“ deutlich intensiver adressiert werden, „nicht zuletzt, um falsche Diagnostik und entsprechende Fehlbehandlungen zu vermeiden“, so die Fraktion.
Dafür sollen die Lehrinhalte in der Endokrinologie erweitert werden, die Honorierung der niedergelassenen Gynäkologinnen und Gynäkologen soll bei der „umfassenden Beratung zu Wechseljahrsbeschwerden und -therapien honoriert werden.“ Die Fraktion führt aus, dass Gynäkologinnen und Gynäkologen pro Quartal 17,54 Euro für die Versorgung abrechnen können.
Auch die Forschung zum Thema soll finanziell unterstützt werden. Im betrieblichen Gesundheitsmanagement sollen die Phase der Menopause auch deutlich besser verankert werden und entsprechende Arbeitsbedingungen angepasst werden. Der Antrag geht auf Initiative der CSU-Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner zurück.
Die Geburtshilfe in Deutschland will die Fraktion, ebenso auf Initiative von CSU-Politikerin Zeulner, einem weiteren Antrag stärken und nimmt dabei Bezug auf die aktuelle Debatte um die Krankenhausreform.
So soll dem Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) ein sogenanntes Vorschaltgesetz vorangestellt werden, mit dem „stationäre Geburtshilfeeinrichtungen und Kinderkliniken bis zum Greifen der Krankenhausreform“ finanziell stabilisiert werden können. Auch die Vergütungssystematik der Stationen müsse angepasst werden und müsse in der geplanten Vorhaltefinanzierung leistungsunabhängig gewährt werden, so die Fraktion.
Ebenso soll die intersektorale Zusammenarbeit von Hebammen und Ärztinnen und Ärzten forciert und auch ein Förderprogramm zum Aufbau von hebammengeleiteten Kreißsälen aufgelegt werden. In der aktuellen Diskussion sollen auch die „besonderen Bedürfnisse von Kind und Mutter im Rahmen der anstehenden Notfallreform die Geburtshilfe mitgedacht" werden, heißt es in dem Antrag.
In einem weiteren Antrag fordert die Fraktion die Bundesregierung auf, eine nationale Strategie für Männergesundheit mit entsprechenden Handlungsfeldern aufzulegen. Eine Strategie für Frauengesundheit soll dabei ebenso entwickelt werden, wird in dem Antrag betont, den das Büro des CSU-Abgeordneten Erich Irlstorfer vorbereitet hat.
Dabei sollte darauf geachtet werden, die gesundheitlichen Bedürfnisse von Männern, ihre gesundheitsfördernden Verhaltensweisen und die Reaktionen der Gesundheitssysteme von Normen und Rollen sowie den Überschneidungen mit anderen Faktoren von Gesundheit beeinflusst werden“, heißt es in dem Forderungskatalog.
Präventionsprogramme sollen sich „verstärkt an geschlechterspezifischer Gesundheit zu orientiere“ und dies solle sich auch in der Forschung und Forschungsförderung dafür widerspiegeln, heißt es weiter. In der Männergesundheitsförderung soll es Kooperationen mit zivilgesellschaftlichen Akteuren geben, um die Partizipation von Männern an solchen Programmen zu fördern.
Ein spezieller Blick liege dabei auf den Früherkennungs- und Vorsorgeangeboten. Auch soll das von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) organisierte Online-Portal für Männergesundheit „langfristig finanziell gesichert“ werden.
Auch in der Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegekräften sollen die geschlechterbezogenen Inhalte „ergänzt und Spezialisierungen für Männergesundheit/Männerärztinnen und -ärzte vermehrt wahrgenommen werden“, heißt es in dem Antrag.
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