Politik

CDU fordert Menopausen-Stra­tegie, bessere Geburtshilfe und Fokus auf Männer­gesundheitsplan

  • Dienstag, 24. September 2024
/picture alliance, Panama Pictures, Christoph Hardt
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Berlin – Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert die Bundesregierung auf, eine Menopausen-Strategie zu ent­wickeln, sich für eine bessere Geburtshilfe stark zu machen sowie Männergesundheit als Präventions­thema stär­ker in den Fokus zu rücken. Alle drei Themen wurden heute auf der Fraktionssitzung der größten Oppositions­partei im Bundestag in jeweils einzelnen Anträgen beschlossen.

Für die nationale Menopausen-Strategie soll laut Fraktionsantrag auf die internationalen Erfahrungen und Best-Practice-Beispiele zurückgegriffen werden. Dazu zähle die Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit von „unterschiedlichen Zielgruppen und Akteuren“ bei dem Thema.

Der Zugang zu medizinischer Versorgung müsse „leicht zugänglich und für die Patientinnen kostenlos oder kostengünstig“ sein. Auch im Medizinstudium müsse das Thema „Menopause“ deutlich intensiver adressiert werden, „nicht zuletzt, um falsche Diagnostik und entsprechende Fehlbehandlungen zu vermeiden“, so die Fraktion.

Dafür sollen die Lehrinhalte in der Endokrinologie erweitert werden, die Honorierung der niedergelassenen Gynäkologinnen und Gynäkologen soll bei der „umfassenden Beratung zu Wechseljahrsbeschwerden und -therapien honoriert werden.“ Die Fraktion führt aus, dass Gynäkologinnen und Gynäkologen pro Quartal 17,54 Euro für die Versorgung abrechnen können.

Auch die Forschung zum Thema soll finanziell unterstützt werden. Im betrieblichen Gesundheitsmanagement sollen die Phase der Menopause auch deutlich besser verankert werden und entsprechende Arbeitsbedingun­gen angepasst werden. Der Antrag geht auf Initiative der CSU-Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner zurück.

Die Geburtshilfe in Deutschland will die Fraktion, ebenso auf Initiative von CSU-Politikerin Zeulner, einem weiteren Antrag stärken und nimmt dabei Bezug auf die aktuelle Debatte um die Krankenhausreform.

So soll dem Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) ein sogenanntes Vorschaltgesetz voran­gestellt werden, mit dem „stationäre Geburtshilfeeinrichtungen und Kinderkliniken bis zum Greifen der Kran­kenhausreform“ finanziell stabilisiert werden können. Auch die Vergütungssystematik der Stationen müsse angepasst werden und müsse in der geplanten Vorhalte­finanzierung leistungsunabhängig gewährt werden, so die Fraktion.

Ebenso soll die intersektorale Zusammen­arbeit von Hebammen und Ärztinnen und Ärzten forciert und auch ein Förderprogramm zum Aufbau von hebammengeleiteten Kreißsälen aufgelegt werden. In der aktuellen Dis­kussion sollen auch die „besonderen Bedürfnisse von Kind und Mutter im Rahmen der anstehenden Not­fallreform die Geburtshilfe mitgedacht" werden, heißt es in dem Antrag.

In einem weiteren Antrag fordert die Fraktion die Bundesregierung auf, eine nationale Strategie für Männer­gesundheit mit entsprechenden Handlungsfeldern aufzulegen. Eine Strategie für Frauengesundheit soll dabei ebenso entwickelt werden, wird in dem Antrag betont, den das Büro des CSU-Abgeordneten Erich Irlstorfer vorbereitet hat.

Dabei sollte darauf geachtet werden, die gesundheitlichen Bedürfnisse von Männern, ihre gesundheitsför­dernden Verhaltensweisen und die Reaktionen der Gesundheitssysteme von Normen und Rollen sowie den Überschneidungen mit anderen Faktoren von Gesundheit beeinflusst werden“, heißt es in dem Forderungs­katalog.

Präventionsprogramme sollen sich „verstärkt an geschlechterspezifischer Gesundheit zu orientiere“ und dies solle sich auch in der Forschung und Forschungsförderung dafür widerspiegeln, heißt es weiter. In der Män­ner­gesundheitsförderung soll es Kooperationen mit zivilgesellschaftlichen Akteuren geben, um die Partizi­pation von Männern an solchen Programmen zu fördern.

Ein spezieller Blick liege dabei auf den Früherkennungs- und Vorsorgeangeboten. Auch soll das von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) organisierte Online-Portal für Männergesundheit „langfristig finanziell gesichert“ werden.

Auch in der Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegekräften sollen die geschlechterbezogenen Inhalte „ergänzt und Spezialisierungen für Männergesundheit/Männerärztinnen und -ärzte vermehrt wahrge­nommen werden“, heißt es in dem Antrag.

bee

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