Charité legt Zukunftsstrategie vor

Berlin – Die Ergebnisse des einjährigen Entwicklungsprozesses zur „Strategie 2030 – Gesundheit neu denken“ stellte heute die Charité – Universitätsmedizin vor. Michael Müller (SPD), regierender Bürgermeister von Berlin und zugleich Wissenschaftssenator, betonte, man wolle aus dem Potenzial des Medizin- und Wissenschaftsstandortes Berlin „noch mehr machen“.
Die Charité stelle dabei eine zentrale Partnerin dar – man habe in den vergangenen Jahren bereits viel gemeinsam erreicht und wolle diesen Weg konsequent weitergehen, so Müller. In diesem Rahmen stelle man durchaus selbstbewussste Ansprüche, welche aber gerechtfertig seien. Nicht zuletzt die in der Coronapandemie erbrachten Leistungen hätten erneut einen überzeugenden Qualitätsbeweis für die Charité geliefert.
Das Konzept solle aber vor allem auch jenseits von Corona die künftigen Aufgaben der Charité in einer vernetzten Berliner Gesundheitslandschaft definieren. Ziel sei die aktive Positionierung der Charité als führende Institution in ihren Kernbereichen Ausbildung, Forschung, Translation und Gesundheitsversorgung.
Gestartet wurde der Strategieprozess mit dem Amtsantritt von Heyo K. Kroemer als Vorstandsvorsitzender der Charité im letzten Herbst. Aus einer gründlichen Analyse der Ausgangslage und der Trends im Gesundheitswesen sowie internen Interviews und Befragungen wurden Schwerpunkte identifiziert und priorisiert.
Kroemer verwies auf die zentralen Aspekte: Eine werteorientierte Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung, die Entwicklung zielgerichteter Therapie- und Präventionskonzepte sowie tragfähige und relevante Forschungsergebnisse.
Wesentlich sei zudem die Konzeptionierung einer dazugehörigen Digitalisierungsstrategie. Um die „Teslaisierung“ des Gesundheitswesens proaktiv zu bewältigen, seien Strukturanpassungen und die umfassende Implementierung von digitalen Ansätzen notwendig.
Herausforderungen ergäben sich zudem aus dem demografischen Wandel, der Globalisierung sowie dem Klimawandel. Das nun vorgelegte Strategiepapier solle, so Kroemer, einen „Diskussionsanstoß“ um die Zukunft der Charité liefern.
Da man nur mit den Mitarbeitern gemeinsam langfristig etwas bewirken könne, werde die interne Kommunikation in den nächsten Wochen und Monaten den größten Raum im Strategieprozess einnehmen.
Bezüglich der konkreten baulichen Maßnahmen und auszufinanzierenden Summen zur Umsetzung einer Zukunftsstrategie verwiesen sowohl Müller als auch Kroemer auf die noch abzuschließende inhaltliche Diskussion.
Die gesetzten Schwerpunkte würden die weitere Perspektive bestimmen. Im Rahmen der üblichen politischen Prozesse werde man sich dann in den kommenden Jahren mit den Finanzen befassen, so Müller. Noch könne man dazu nichts abschließendes sagen.
Kroemer deutete in diesem Zusammenhang an, das man durchaus auch alternative Finanzquellen erschließen und mit den öffentlichen Geldern zu einem Gesamtpaket verknüpfen könne.
Im Konzeptpapier vorgesehen ist unter anderem der Bau eines zweiten Hochhauses zur Konzentration der klinischen Versorgung auf modernst ausgestatteten Flächen in Berlin-Mitte. Die veranschlagten Gesamtkosten für alle gelisteten (Bau-)Projekte gehen in die Milliardenhöhe.
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