Politik

Corona: Anteil Zweifachgeimpfter in Kommunen variiert stark

  • Freitag, 8. Juli 2022
/picture alliance, Matthias Bein
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Berlin – Der Anteil der Menschen, die in Deutschland gegen COVID-19 geimpft sind, variiert in den einzelnen Kommunen erheblich. Das geht aus einer Sonderauswertung des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Das Ins­titut hatte den Anteil der gegen COVID-19 Geimpften nach Landkreisen, Altersgruppen und Geschlecht ana­lysiert.

Datengrundlage sind die bis Ende des vierten Quartals des vergangenen Jahres vorgenommenen COVID-19-Erst- und Zweitimpfungen, die dem RKI über die Webanwendung Digitales Impfquo­tenmonitoring (DIM) be­ziehungsweise als KV-Abrechnungsdaten übermittelt worden sind.

Weil die Datengrundlage für die Analyse weniger vollständig ist als die täglich veröffentlichten Impfdaten, dürften die Daten für die Sonder­aus­wertung nicht als Neuberechnung der täglich publizierten Impf­quote ver­standen werden, schreibt das RKI in dem Report. Das Institut spricht daher auch nicht von einer Impfquote, sondern vom „Anteil Geimpfter“ nach Wohnort.

Die Untersuchung stellt dennoch erstmals die regionale Impfinan­spruch­nahme basierend auf dem Wohnort der Geimpf­ten dar und schlüsselt den An­teil Geimpfter in einer feineren Altersglie­derung als bisher publi­ziert sowie nach Geschlecht auf.

Nach regionaler Zuordnung über den Wohnort der Geimpften vari­ierte der Anteil der Grundimmuni­sierten dem Epidemiologischen Bulletin (Ausgabe 27/2022) zufolge um bis zu 41 Prozentpunkte.

Den niedrigsten Anteil Grundimmunisierter wies demnach der Erz­gebirgskreis (Sachsen) mit 50 Prozent auf, gefolgt von der Sächsi­schen Schweiz (Sachsen) mit 52 Prozent sowie weiteren Kreisen Sachsens und Thürin­gens.

Der höchste Anteil Grundimmunisierter ergab sich für den Landkreis Schwabach (Bayern) mit 91 Pro­zent ge­folgt von Coesfeld (Nordrhein-Westfalen), Würzburg (Bayern), Friesland (Niedersachsen) und Erlangen (Bayern) mit jeweils 81 Prozent.

Der Report zeigt darüber hinaus, dass die Impf­quote mit dem Alter steigt. In allen Bundesländern zeigte sich ein ähnlicher Verlauf der Anteile Grundimmunisierter über die Altersgruppen mit Ausnahme der beiden nie­drigsten Altersgruppen der Erwachsenen.

In den fünf östlichen Bundesländern sowie in Baden-Württemberg wiesen die 18- bis 29-Jährigen einen höhe­ren Anteil Grundimmunisierter auf als die 30- bis 39-Jährigen, während es sich in den übrigen Bundesländern andersherum verhielt.

RKI-Anteil-Geimpfter
/Tabelle: RKI

In Bezug auf die Menschen ab 60 Jahren zeigte sich in allen Bundes­ländern, dass die Impfquoten unterschiedlich sind. So lag der Anteil Grundimmunisierter bei den 80+-Jährigen in Berlin zum Beispiel bei über 100 Prozent. Grund dafür waren Doppelmeldungen oder Über­tragsungfehler.

In Sachsen hingegen lag der Anteil Geimpfter um 75 Prozent, wie eine Grafik im Report (siehe links) aufzeigt. Die anderen Bundesländer lie­gen zwischen 75 und etwa 90 Prozent.

Frauen wiesen bundesweit sowie in fast allen Bundesländern einen höheren Anteil mindestens einmal Geimpf­ter als auch Grundimmu­nisierter auf als Männer. Lediglich in Berlin war für die Erstimpfung kein Unterschied zwischen den Geschlechtern zu beobachten.

Bundesweit lag der Anteil mindestens einmal Geimpfter bei Frauen 1,2 Prozentpunkte (Grundimmunisie­rung 2,3 Prozentpunkte) höher als bei Männern. Mit Ausnahme von Bremen waren die größten Geschlechterdiffe­renzen in den östlichen Bundesländern zu finden und dort sowohl für die Erst- als auch die Zweitimpfung der Grundimmunisie­rung.

Der größte Unterschied im Anteil Grundimmunisierter zwischen Frauen und Männern war in Bremen und Thü­ringen zu beobachten (beide 3,8 Prozentpunkte), gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt (beide 3,6 Prozentpuntke). Am niedrigsten war der Geschlechterunterschied in Berlin (1,1 Prozentpunkte), gefolgt von Bayern (1,2 Prozentpunkte) und Niedersachsen (1,4 Prozentpunkte).

may/EB

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