Corona-Team der Bundeswehr im Hochrisikoland Portugal eingetroffen

Lissabon – Ein Team der Bundeswehr aus Ärzten und Sanitätern zur Unterstützung des von der Coronapandemie schwer getroffenen Portugal ist heute in Lissabon gelandet. Die 26 Soldaten wurden am frühen Nachmittag auf dem Militärflughafen Figo Maduro in Lissabon von Verteidigungsminister João Gomes Cravinho, Gesundheitsministerin Marta Temido und dem deutschen Botschafter in Portugal, Martin Ney, begrüßt. Sie waren mit einer Transportmaschine vom niedersächsischen Fliegerhorst Wunstorf aus gestartet.
„Emotionen pur“, twitterte die Luftwaffe nach der Landung. Der Chef der portugiesischen Luftwaffe, General Joaquim Borrego, habe den deutschen Helfern mit Tränen in den Augen „von der Dankbarkeit der Menschen“ in seinem Land für die Hilfe des Sanitätsdiensts der Bundeswehr berichtet.
Der Airbus A400M war am Vormittag vom Fliegerhorst Wunstorf nach Lissabon gestartet. Vor dem Abflug hatte der Inspekteur des Sanitätsdienstes, Generaloberstabsarzt Ulrich Baumgärtner, den Einsatz als „Zeichen für die europäische Solidarität“ bezeichnet.
Die staatliche Nachrichtenagentur Lusa und der öffentlich-rechtliche Fernsehsender RTP meldeten unter Berufung auf das portugiesische Gesundheitsministerium, dass die Soldatinnen und Soldaten im Hospital da Luz in Lissabon aushelfen sollen.
Die Klinik wird vom privaten Gesundheitsversorger Luz Saúde betrieben und gilt als eine der modernsten und größten in Portugal. In der Klinik wurden Ende Januar bereits Covid-19-Patienten des zum Teil stark überforderten staatlichen Gesundheitssystems SNS aufgenommen.
Das Bundeswehrteam hat unter anderem Beatmungsgeräte und Infusionsgeräte für schwerkranke Corona-Patienten dabei. Ursprünglich war geplant, auch 150 Lazarettbetten mit nach Portugal zu bringen.
Die portugiesische Seite hatte aber kurz vor dem Abflug mitgeteilt, dass diese nicht benötigt würden. Der Einsatz der Deutschen in dem Land mit einer der höchsten Infektionsraten der Welt ist zunächst auf drei Wochen angelegt, kann bei Bedarf aber mit einem neuens Team verlängert werden.
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