Coronaimpfpflicht ab 60 Thema bei Gesundheitsministerkonferenz

München – Mitte Mai hatten Bayern, Hessen und Baden-Württemberg angekündigt, einen neuen Anlauf für eine Coronaimpfpflicht für Menschen ab 60 Jahren starten zu wollen. Nun soll das konkret werden.
Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), er wolle sich dafür nächste Woche bei der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) in Magdeburg einsetzen.
„Ich bedaure immer noch, dass sich der Bundestag nicht auf eine Impfpflicht einigen konnte“, sagte Holetschek. Appelle zum Impfen seien zwar wichtig. „Aber letztlich ist eine Impfpflicht der schnellere Weg aus der Pandemie.“
Auch ein Impfregister sei dringend nötig. „Wir brauchen dringend ein Impfregister, damit wir wissen, wie viele Menschen wirklich geimpft sind“, sagte Holetschek. Zwar gebe es eine offizielle Impfstatistik, wonach knapp 76 Prozent aller Menschen in Deutschland grundimmunisiert seien.
„Und dann kommt das RKI daher und sagt: Wir haben da eine Umfrage gemacht. Wahrscheinlich ist die Impfrate doch rund fünf Prozent höher. Das kann doch nicht sein.“
Ein fraktionsübergreifender Entwurf für eine allgemeine Impfpflicht zunächst ab 60 Jahren war Anfang April im Bundestag klar gescheitert. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte daraufhin deutlich gemacht, dass er keine Basis für einen erneuten Anlauf sehe.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: