Coronakrise: Belegung auf Intensivstationen steigt weiter

Berlin – Angesichts steigender Zahlen von schwer erkrankten Coronapatienten haben Intensivmediziner vor einer Überlastung der Krankenhäuser gewarnt.
„Die Lage auf den Intensivstationen spitzt sich zu“, sagte der Präsident der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Uwe Janssens, der Rheinischen Post.
Die Politik habe seit September zu viel Zeit verschenkt. „Noch immer gibt es keine klaren Anweisungen an die Krankenhäuser, dass sie planbare Eingriffe und medizinisch unkritische Operationen verschieben sollen.“
Diese Anweisung sei jetzt zwingend notwendig, damit die Krankenhäuser handlungsfähig blieben und gleichzeitig unbürokratisch und schnellstmöglich finanzielle Kompensationen für Einnahmeverluste bereit gestellt werde. „Es darf nicht dazu kommen, dass wir Notfälle wegen überlasteter Coronastationen abweisen müssen“, sagte Janssens.
Nach DIVI-Daten stieg die Zahl der Patienten auf 3.709 (Stand 22.11.) – das waren 79 mehr als am Vortag. 2.132 von ihnen wurden invasiv beatmet.
Derzeit sind rund 6.650 Betten frei. Vor einem Monat wurden etwas mehr als 1.100 Patienten mit COVID-19 intensivmedizinisch behandelt, vor zwei Monaten rund 290.
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