Drei weitere Innovationsausschuss-Projekte abgeschlossen und als relevant bewertet

Berlin – Der Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss hat drei weitere abgeschlossene Projekte als relevant bewertet und wird die Ergebnisberichte daher an ausgewählte Akteure der Gesundheitsversorgung weiterleiten.
Beim ersten Projekt geht es darum, Funktions- und Bewegungsverlust im Alter durch häusliches Selbsttraining vorzubeugen. Das Projekt namens „PromeTheus“ hat ein Interventionsprogramm überprüft, das Funktions- und Mobilitätseinbußen bei zu Hause lebenden älteren Menschen verhindern soll. Die ersten Rückmeldungen der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer sind positiv. Das Projektteam plant aber nach drei Jahren weitere Datenerhebungen zur längerfristigen Wirkung.
Da die Versorgung einer stetig älter werdenden Bevölkerung von großer gesundheitspolitischer Bedeutung ist, leisten die Projektergebnisse aus Sicht des Innovationsausschusses aber bereits jetzt einen ersten Beitrag für Verbesserungen. Die Konsortialführung dieses Projektes liegt bei der Robert Bosch Gesellschaft für medizinische Forschung.
Das zweite positiv bewertete Projekt – die „SIMON-Studie“ – widmet sich Infektionen mit multiresistenten Erregern auf Intensivstationen und wie diese sich vermeiden lassen. Hintergrund ist, dass Personen mit multiresistenten Erregern (MRE) in der Regel isoliert werden. „Allerdings gibt es keine schlüssigen Studien, die den Nutzen dieser Strategie belegen“, berichtet das Forschungsteam.
Es hat eine alternative Präventionsstrategie auf 39 Intensivstationen implementiert und mithilfe einer multizentrischen Zeitreihenanalyse in Bezug auf Neuinfektionen mit bestimmten MRE evaluiert. „Es konnte mit dem Projekt zwar noch nicht gezeigt werden, dass die alternative Präventionsstrategie genauso gut ist wie die übliche – dennoch können die gewonnenen Erkenntnisse für zukünftige Forschungsvorhaben nützlich sein“, zieht der Innovationsausschuss ein Fazit. Die Konsortialführung dieses Projektes liegt bei der Charité - Universitätsmedizin Berlin.
Das dritte Projekt untersucht, wie sich die Nachsorge bei Krebserkrankung eines Kindes familiengerechter gestalten lässt. „Das Projekt FamKi-onko-V lieferte – trotz methodischer Einschränkungen bezüglich der Belastbarkeit der Ergebnisse – wichtige Erkenntnisse zur Versorgungssituation, den Unterstützungsbedarfen, dem Inanspruchnahmeverhalten und den Belastungen in der Nachsorge nach Abschluss der akutmedizinischen Krebsbehandlung“ urteilt der Innovationsausschuss.
Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, die Nachsorge zu verbessern und im Sinne der ganzen Familie bedarfsgerechter zu gestalten. Die Konsortialführung dieses Projektes liegt beim Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
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