Drese strebt Long-COVID-Untersuchungen als Kassenleistung an

Greifswald – Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat sich für eine ausreichende Finanzierung von speziellen Post- und Long-COVID-Untersuchungen durch die Krankenkassen ausgesprochen.
„Unser gemeinsames Ziel muss es neben der Forschung sein, dass das in die Regelfinanzierung geht“, sagte die SPD-Politikerin heute beim Besuch der Long-COVID-Ambulanz der Universitätsmedizin Greifswald (UMG).
Zu der Post- oder Long-COVID-Erkrankung, die nach einer Coronainfektion auftreten kann, werden laut UMG mehr als 200 Symptome gezählt. Dementsprechend aufwendig sind die Untersuchungen.
Die Lücke zwischen den Kosten, die abgerechnet werden können, und den tatsächlichen Kosten beliefen sich pro Fall auf bis zu 1.000 Euro. Dank finanzieller Unterstützung des Landes müssten das nicht die Patienten zahlen, sagte Drese.
Die Forschung zu Post oder Long COVID steht noch am Anfang. Nach Aussage der Leiterin der Long-COVID-Ambulanz, Anke Steinmetz, können bisher nur die Symptome therapiert werden. „Wir haben keine kausale Therapie.“ In Greifswald wird gleichzeitig untersucht und geforscht.
Die Forschung braucht es nach Einschätzung Dreses auch für die angestrebte Finanzierung durch die Krankenkassen, „um dann am Ende dieses Forschungsprojekts zu sagen: die Diagnostik muss so und so ablaufen. Da gehört das und das darein mit Summe X,Y.“ Bislang ist die Nachfrage bei speziellen Ambulanzen in Greifswald und Rostock wesentlich größer als die Kapazitäten.
Konservative Schätzungen gehen nach Aussage Dreses davon aus, dass vier Prozent aller von einer Infektion mit dem Coronavirus Betroffenen an Post oder Long COVID erkranken. Symptome und Schwere variieren nach Angaben der UMG dabei stark. Häufig seien Erschöpfung und verminderte geistige Fähigkeiten – oft verbunden mit deutlichen Einschränkungen im täglichen Leben.
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