Fallkosten deutscher Kliniken im europäischen Vergleich niedrig

Berlin – Die Kosten für stationäre Patientenbehandlungen liegen in Deutschland unter denen in vergleichbaren westlichen Ländern Europas. Das hat eine Analyse des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) ergeben.
Danach kostet ein Krankenhausfall in Deutschland rund 6.000 Euro – in Dänemark sind es mehr als 7.000 Euro und in den Niederlanden und der Schweiz mehr als 8.000 Euro. Für die Untersuchung hat die DKI-Arbeitsgruppe Gesundheitsdaten der OECD und von Eurostat verglichen.
Danach weisen Deutschland und die Niederlande mit jeweils drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts einen vergleichsweise geringen Anteil der Krankenhauskosten an der gesamten Wirtschaftsleistung der Volkswirtschaften auf. In Norwegen liegt er in der west- und nordeuropäischen Vergleichsgruppe mit 2,6 Prozent noch niedriger.
Auch ein Blick in die Ausgabenstatistik der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zeige, dass Krankenhäuser keine Kostentreiber seien, hieß es. Der Untersuchung zufolge ist der Anteil der Krankenhauskosten an den Gesamtausgaben der Krankenkassen zwischen 2010 und 2022 von 36 auf 33 Prozent gesunken.
„Krankenhäuser sind weder Kostentreiber der Gesundheitsausgaben, noch ist das deutsche Krankenhaussystem besonders teuer. Das Gegenteil ist der Fall“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß.
Er betonte, die Häuser seien schon aufgrund einer strukturellen Unterfinanzierung dazu gezwungen, außerordentlich effizient zu arbeiten. „Wir sind mittlerweile aber an einem Punkt angekommen, an dem das System beginnt zu kippen. Immer mehr Kliniken, Abteilungen und Stationen drohen aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen zu werden“, warnte Gaß.
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