Forscher zu Reformvorschlägen: Lauterbach muss unterstützt werden

Brandenburg/Havel – Die Vorschläge zur Reform der deutschen Krankenhäuser sind nach Ansicht von Versorgungsforscher Edmund Neugebauer nur ein erster Schritt für eine Neuausrichtung des Gesundheitssystems. Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgestellten Pläne seien „mutig“, in der derzeitigen Situation aber auch eine „Notfallmaßnahme“, sagte der ehemalige Präsident der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) und Seniorprofessor für Versorgungsforschung.
„Das System steht aber vor einer Explosion, wenn man da nicht weitermacht“, warnte Neugebauer. Lauterbach sei der erste Bundesgesundheitsminister, der in den letzten 20 Jahren signifikante Veränderungen einleite – diese verdienten Unterstützung.
Nach den Vorschlägen der Regierungskommission zur Krankenhausversorgung sollen die Kliniken in Zukunft nach drei neuen Kriterien eingeteilt und honoriert werden: Vorhalteleistungen, Versorgungsstufen und Leistungsgruppen. Unter anderem sollen für das Vorhalten von Personal, einer Notaufnahme oder notwendiger Medizintechnik feste Beträge fließen.
Diese erste Initiative des Bundesgesundheitsministers verdiene in jedem Falle Unterstützung, auch wenn zwingend notwendige Gesundheits-und Versorgungsziele unter Einbeziehung und Mitnahme der Patienten noch nicht definiert worden seien, schätzte Neugebauer ein.
Das Deutsche Netzwerk für Versorgungsforschung habe hierzu unter Federführung von Neugebauer ein Positionspapier erstellt und seine Unterstützung angeboten. Lauterbach handle auch unter Druck, da die Krankenhausversorgung momentan in wichtigen Teilen „katastrophal“ sei.
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