G-BA bringt DMP Rheumatoide Arthritis auf den Weg
Berlin – Patienten mit rheumatoider Arthritis haben künftig die Möglichkeit, sich in einem strukturierten Behandlungsprogramm (DMP) betreuen und im Umgang mit ihrer Erkrankung schulen zu lassen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Details zur Teilnahme und den verschiedenen medizinischen Versorgungsaspekten beschlossen.
Das DMP richtet sich an erwachsene Patienten mit einer gesicherten Diagnose der rheumatoiden Arthritis. Zu den therapeutischen Zielen des DMP gehört es in erster Linie, eine möglichst langanhaltende Remission – also eine fast völlige Entzündungs- und Beschwerdefreiheit – oder eine niedrige Krankheitsaktivität zu erreichen.
Gelenkschäden sollen vermieden, die Funktionalität und Beweglichkeit verbessert und Schmerzen reduziert werden. Die vorgesehene Behandlung von Begleiterkrankungen soll dazu beitragen, die Lebenserwartung der Patienten zu verlängern.
Die therapeutischen Maßnahmen, die der G-BA in die DMP-Anforderungen aufgenommen hat, reichen von lebensstilbezogenen Schulungen über Physio- und Ergotherapie bis hin zu Empfehlungen für eine medikamentöse Therapie mit Glukokortikoiden oder mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika in drei Therapiestufen und einem „Ausschleichen“ der Arzneimittelgabe.
In der Plenumsdebatte stritten die Bänke vor allem über die Frage, welche Ärztinnen und Ärzte als Versorger einbezogen werden können. Dabei war vor allem die Problematik im Mittelpunkt, dass es in Deutschland wenige niedergelassenen Internisten mit Schwerpunkt Rheumatologie gibt. Daher sollen auch Hausärztinnen und Hausärzte ein Teil des Behandlungsprogramms übernehmen können.
Der G-BA legt den Beschluss nun dem Bundesministerium für Gesundheit zur Prüfung vor. Nach einer Nichtbeanstandung treten die Anforderungen an das DMP Rheumatoide Arthritis am ersten Tag des auf die Veröffentlichung im Bundesanzeiger folgenden Quartals in Kraft. Anschließend können Verträge zur praktischen Umsetzung beschlossen werden.
Das neue DMP steht zur Verfügung, sobald die gesetzlichen Krankenversicherung mit Ärzten und/oder Krankenhäusern Verträge zur praktischen Umsetzung des DMP abgeschlossen haben. Die rheumatoide Arthritis zählt zu den häufigsten rheumatischen Erkrankungen, etwa ein Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind betroffen.
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