Gesundheitshaushalt auch 2021 erheblich von Coronapandemie geprägt

Berlin – Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat in der heutigen Bereinigungssitzung zum Bundeshaushalt 2021 den Einzelplan des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) final beraten. Dieser wird sich im kommenden Jahr auf 35,5 Milliarden Euro belaufen.
Eckhardt Rehberg, haushaltspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, betonte, Deutschland sei bisher vergleichsweise gut durch die Coronapandemie gekommen. „Die solide Haushaltspolitik der vergangenen Jahre ermöglicht es uns, jetzt nötige Mehrausgaben zu schultern. Im Gesundheitshaushalt wird das besonders deutlich.“
Als Unionsfraktion sei man bereit, gemeinsam mit der Bundesregierung alles Nötige zu tun, um die Pandemie zu bewältigen. „Im kommenden Jahr werden wir allein an den Gesundheitsfonds, der der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung dient, Zuschüsse in Höhe von insgesamt 22,15 Milliarden Euro leisten. Das hilft maßgeblich, um für die Zukunft die Krankenversicherungsbeiträge zu stabilisieren“, so Rehberg.
Insgesamt habe man das BMG für das kommende Jahr gut ausgestattet, um den Herausforderungen der Pandemie gerecht zu werden, aber auch um die regulären Aufgaben für unser Gesundheitssystem weiterhin zu erfüllen, betonte Josef Rief, zuständiger Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für den Einzelplan.
So halte man 2,9 Milliarden Euro bereit, um je nach Bedarf Schutzausrüstung, Beatmungsgeräte und Medikamente einkaufen zu können. Zudem würden mehr als 2,6 Milliarden Euro in die zentrale Beschaffung von SARS-CoV-2-Impfstoffen investiert und 60 Millionen Euro für die Digitalisierung des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) bereitgestellt.
Auch die in der Coronapandemie so wichtigen Institute, Robert-Koch-Institut (RKI), Paul-Ehrlich-Institut (PEI) sowie das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte, (BfArM) erhielten mehr Geld und Personal.
Wegen der Coronapandemie sind im Gesamtbundeshaushalt 2021 deutlich höhere Schulden vorgesehen als ursprünglich geplant: Im Budgetentwurf für das kommende Jahr sind neue Kredite in Höhe von fast 180 Milliarden Euro vorgesehen.
Der ursprüngliche Etatentwurf von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hatte eine Neuverschuldung von 96,2 Milliarden Euro vorgesehen. Bereits Anfang der Woche hatte sich wegen des Teil-Lockdowns ab November und weiterer Zusatzkosten jedoch abgezeichnet, dass die Schuldenaufnahme um fast 70 Milliarden Euro höher ausfallen würde.
Vorgestern einigten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder dann darauf, die Coronaeinschränkungen bis mindestens zum 20. Dezember zu verlängern – und damit auch die Ausgleichszahlungen für von Schließungen betroffene Betriebe in Gastronomie oder Freizeitbereich. Im Plenum des Bundestages wird der Haushalt 2021 abschließend in der Woche ab dem 7. Dezember beraten.
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