Gesundheitskioske sollen laut BMG Primärversorgung nicht ersetzen

Berlin – Die geplanten Gesundheitskioske sollen die Primärversorgung entlasten und „nicht ersetzen“. Dies betonte gestern Sabine Dittmar, parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, im Rahmen der 27. Plattform Gesundheit der Innungskrankenkassen (IKK).
Niemand müsse sich Sorgen vor dem Ausbau von Parallelstrukturen machen, so Dittmar. Es gehe bei den Plänen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) darum, Beratung und wo nötig Überleitung in die vorhandene Versorgung zu leisten. Dabei solle der jeweilige regionale Bedarf – etwa für sprachspezifische Angebote – berücksichtigt werden.
Die Bedenken bezüglich der Gesundheitskioske seien ihr bekannt, sagte Dittmar. Gerade deshalb sei ein konstruktiver Austausch zur Thematik wichtig.
Zuvor hatte Hans-Jürgen Müller, Vorstandsvorsitzender des IKK, davor gewarnt, die Krankenkassen zum „Zahlmeister“ für neue Strukturen zu machen, die von den Kommunen initiiert werden sollen. Konservativ geschätzt seien Kosten von „mindestens“ 375 Millionen Euro pro Jahr zu erwarten. Ein solcher Kostenblock stelle in der aktuellen Lage „ein schweres Pfund“ für die Krankenkassen dar.
Müller betonte nachdrücklich, dass Daseinsvorsorge und Sozialraumpflege – seiner Auffassung nach Kern der Gesundheitskioske – ohnehin keine Aufgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), sondern eben des Staates, darstellen.
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