Gesundheitsversorgung: Analyse legt Wechsel zu ergebnisbezogenen Vergütungsmodellen nahe

Cologny/Genf – Weltweit sind an den Gesundheitssystemen Veränderungen notwendig. Das ist die Einschätzung einer im Kontext des Weltwirtschaftsforums veröffentlichten Analyse. In diesem Zusammenhang müsse ein Wechsel hin zu ergebnisbezogenen Vergütungsmodellen erfolgen, so das Autorenteam.
Derzeit etablierte Vergütungsmodelle, verwiesen wird auf „Fee-for-Service“ (FFS) – also die direkte Kostenerstattung für eine Behandlung – und diagnosebezogene Gruppen (DRG), seien gescheitert, heißt es im Bericht. Sie seien der Grund für die „nicht nachhaltige Entwicklung“ der heutigen Gesundheitssysteme.
Die Implementierung von ergebnisbezogenen Vergütungsmodellen kann nach Ansicht der Experten auf mehreren Problemfeldern für Verbesserungen sorgen. Unter anderem ließen sich so unnötige Eingriffe reduzieren, Versorgungsqualität und integrierte Versorgungsansätze stärken sowie Anreize für mehr Innovation schaffen.
Grundvoraussetzung sei die systematische Messung der patientenorientierten Outcomes sowie der für die Erreichung der Ergebnisse notwendigen Kosten – und zwar über den gesamten Versorgungsprozess hinweg.
Das Autorenteam, bestehend aus mehreren Dutzend Vertretern von Gesundheitsdienstleistern, Kostenträgern, Pharma- und Medizintechnikindustrie, Wissenschaft und Politik, verweist aber auch darauf, dass es für die Änderungen der Finanzierungsmodelle gewisse Hürden gebe.
Die größten Hindernisse seien Investitionsfragen, welche sich aus der zumeist vorherrschenden Kurzfristperspektive bei finanziellen Betrachtungen ergäben, sowie generelle systemische Beharrungskräfte gegen Veränderungen.
Deshalb müsse es einen Bewusstseinswandel und Konsens aller Akteure und Leistungsanbieter in Richtung Ergebnisqualität geben. Bei der Überwindung rein „volumenbasierter Zahlungen“ gelte es zudem, längerfristige Zeithorizonte zu akzeptieren, wird in der Analyse betont.
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