Grau äußert sich zuversichtlich zu Optimierungen des Versorgungsgesetzes

Berlin – Das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) soll im parlamentarischen Verfahren noch „deutlich verbessert“ werden. Diesbezüglich sei er optimistisch, sagte Gesundheitspolitiker Armin Grau (Grüne) gestern im Rahmen einer Veranstaltung des BKK-Dachverbands.
Auch wenn in der Öffentlichkeit derzeit der stationäre Sektor und die Krankenhausreform im Vordergrund zu stehen scheine, adressiere das GVSG zahlreiche Herausforderungen der ambulanten Versorgung, betonte Grau.
Ursprünglich in früheren Gesetzentwürfen enthaltene Instrumente wie die Gesundheitskioske und Primärversorgungszentren halte er weiterhin für sinnvoll.
Zudem spielten die Kommunen eine „zentrale Rolle“ in der Gesundheitsversorgung, so Grau. Deshalb werde man mit dem GVSG die Möglichkeiten der Kommunen stärken – etwa indem die Gründung von kommunalen Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) erleichtert werde.
Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK-Dachverbands, begrüßte dies. Die Politik habe bei der Umsetzung von innovativen Modellen in den Betriebskrankenkassen „Verbündete“. Wünschenswert sei aus seiner Sicht in diesem Zusammenhang vor allem eine Einführung von Regionalbudgets. Generell brauche es eine „andere Form der Regulierung“ – hin zu Ermöglichung statt Verhinderung.
Wie herausfordernd unter den derzeitigen Rahmenbedingungen die Umsetzung von innovativen Versorgungsmodellen zeigte der Vortrag von Patricia Hänel vom Gesundheitskollektiv Berlin, einem interprofessionellen Gesundheitszentrum in Berlin-Neukölln.
Um die zahlreichen Angebote des Zentrums, die gezielt auf die speziellen sozio-ökonomischen Bedingungen vor Ort zugeschnitten sind, zu stemmen, braucht es demnach ein Konstrukt aus drei rechtlich getrennten Praxen und einem angelagerten gemeinnützigen Verein.
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