Politik

Guselkumab kann einigen Morbus-Crohn-Patienten einen Zusatznutzen bieten

  • Mittwoch, 3. September 2025
/SciePro, stock.adobe.com
/SciePro, stock.adobe.com

Köln – Der humane monoklonale Antikörper Guselkumab ist seit Frühjahr 2025 zugelassen für bestimmte Erwachsene mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa sowie zur Behandlung bestimmter Erwachsener mit mittelschwerem bis schwerem aktiven Morbus Crohn.

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat nun in Nutzenbewertungen geprüft, ob Guselkumab diesen Betroffenen einen Zusatznutzen bietet. Dazu konnte das Institut auch auf eine Studie zurückgreifen, die Guselkumab direkt der zweckmäßigen Vergleichstherapie gegenüberstellt.

Danach ergibt sich für Patientinnen und Patienten mit Morbus Crohn, die nicht oder nicht mehr auf eine konventionelle Therapie ansprechen oder diese nicht vertragen, kein Zusatznutzen von Guselkumab.

Für Betroffene, die nach Vortherapie mit einem Biologikum einen Therapiewechsel benötigen, weist Guselkumab im Vergleich zu Ustekinumab einen positiven Effekt auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität auf. Für diese Gruppe sieht das IQWiG daher einen Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen von Guselkumab gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie.

Für die Therapie der Colititis ulcerosa liegen ebenfalls Ergebnisse einer randomisierten kontrollierten Studie vor. Diese enthält einen direkten Vergleich von Guselkumab mit Golimumab.

Die Ergebnisse zeigen zwar Tendenzen zu Vorteilen von Guselkumab bei Morbidität und gesundheitsbezogener Lebensqualität. Insgesamt ergibt sich laut dem IQWiG aber kein klinisch relevanter Vorteil für Guselkumab und damit kein Zusatznutzen gegenüber der bisherigen Standardtherapie.

„Wir haben in der Vergangenheit oft kritisiert, dass es bei Colitis ulcerosa keine vergleichenden Studien gibt“, sagte Daniela Preukschat, Bereichsleiterin für chronische Erkrankungen im IQWiG-Ressort Arzneimittelbewertung.

„Die jetzt vorliegende RCT bietet bedeutsame Erkenntnisse für die Versorgung. Patientinnen, Patienten und behandelnde Ärztinnen und Ärzte können den Stellenwert von Guselkumab nun von Anfang an einordnen“, so die Wissenschaftlerin.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung