Holetschek will „Marshallplan“ für Gesundheitssystem

München – Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat einen „Marshallplan“ für das deutsche Gesundheitssystem verlangt.
„Die Coronapandemie war die schwerste Gesundheitskrise seit dem Zweiten Weltkrieg, sie war überhaupt eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen seit Jahrzehnten“, begründete der CSU-Politiker dies heute in München.
Die Pandemie habe schonungslos Schwachstellen und Defizite des Gesundheitswesens aufgezeigt und auch finanziell Löcher gerissen. Jetzt sei nicht die Zeit für Kleinklein, so der Minister.
„Hier ein Reförmchen, da ein Gesetzentwurf – das wird nicht reichen. Die Ampelkoalition in Berlin muss Gesundheit ganzheitlich und ressortübergreifend denken“, forderte Holetschek. Er denke dabei an eine große Reformstrategie, die das Gesundheitswesen fit und stabil mache.
Corona habe gezeigt, dass man beim Personal aktiv werden müsse – vor allem bei den Pflegekräften. Mehr Menschen für Pflege- und Gesundheitsberufe zu begeistern, sei eine Schlüsselaufgabe für die kommenden Jahre.
Die gesetzliche Krankenversicherung brauche zudem ein stärkeres finanzielles Fundament. Und die Digitalisierung müsse dringend Fahrt aufnehmen. Als weiteren Punkt nannte Holetschek die sichere Versorgung mit Medikamenten.
„Natürlich wird so etwas viel Geld kosten. Wie viel, vermag ohne eine eingehende Analyse wohl niemand zu sagen.“ Man sei aufgrund vieler Faktoren nun an einem Punkt, an dem man langfristig nicht mehr weitermachen könne wie bisher, so Holetschek. „Ich habe leider den Eindruck, dass das in der Berliner Ampelkoalition noch nicht alle verstanden haben.“
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