Politik

Hunderte Apotheken wollen mit Impfungen starten

  • Freitag, 4. Februar 2022
/picture alliance, David Inderlied
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Berlin – Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) rechnet damit, dass in der kom­menden Woche bundesweit mehrere hundert Apotheken mit den Coronaimpfungen starten werden.

„Wir gehen davon aus, dass die Zahl der impfenden Apotheken sukzessive aufwächst“, sagte Gabriele Regina Over­wiening, Präsidentin der Bundesvereinigung. Eine vierstellige Zahl habe bereits bei ihrer jeweiligen Landesapothekerkammer gemeldet, dass sie die personellen, räum­lichen und versicherungs­technischen Voraussetzungen zum Impfen erfüllten.

In ganz Deutschland gibt es rund 18.500 Apotheken. Insgesamt hätten mittlerweile gut 6.000 Apotheker die notwendige Schulung absolviert, hieß es. Vorausset­zungen für die Impfungen sind eine mehrstündige theoretische und praktische Ausbildung durch einen Arzt und ein abgetrennter Behandlungsraum in der Apotheke.

Möglich sind dabei sowohl Erst- und Zweit- als auch Boosterimpfungen. Das Angebot ist freiwillig und als Ergänzung zu den Impfangeboten in Arztpraxen und Impfzentren gedacht. Die COVID-19-Impfung ist die erste Impfung, die Apotheken bundesweit anbieten können.

Kritik am Impfen in den Apotheken kommt heute erneut von den Ärzten. Es brauche die Apotheken nicht, dafür gebe es weder medizinische noch sachliche Gründe, hieß es vom Hausärzteverband Nordrhein. Der Ver­band betonte, die Apotheker seien nicht medizinisch ausgebildet.

„Eine fünfstündige Onlineschulung kann in das Thema theoretisch einführen, mehr aber auch nicht“, sagte Oliver Funken, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Nordrhein. In der WDR-Sendung „Morgenma­gazin“ hatte der Vorsitzende des nordrheinischen Apothekerverbandes heute Morgen erklärt, die Apo­theker wären genauso ausgebildet wie Ärzte. „Das stimmt nicht“, erklärte Funken.

„Mit solchen verantwortungslosen Aussagen werden die Patienten in die Irre geleitet.“ Je länger die Pandemie dauert, desto mehr entstehe der Eindruck, die Apotheken seien die allwissenden Alleskönner. Impfen gehöre in die Arztpraxen. Kritik hatten im Vorfeld auch zalreiche andere Ärzteverbände geübt.

dpa

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