KMK-Präsidentin will Schulöffnung nicht von Coronaimpfungen abhängig machen

Berlin – Nach den Sommerferien soll es an den Schulen in Deutschland mit vollem Präsenzbetrieb weitergehen, unabhängig davon, ob Schüler geimpft sind oder nicht. Das sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Britta Ernst, heute in der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv.
Geimpfte Kinder machten die Schule „natürlich auch sicherer“, so Ernst. Die Eltern müssten mit den Ärzten ihres Vertrauens darüber beraten, wann und ab welchem Alter sie ihre Kinder impfen lassen wollten. Je jünger die Kinder, desto zurückhaltender seien die Empfehlungen der Kinder- und Jugendärzte.
„Für uns ist wichtig, dass unabhängig davon, ob die Kinder geimpft sind, die Schulen trotzdem in voller Präsenz öffnen können.“ Sie hoffe, dass der Unterricht nach den Sommerferien „so normal wie möglich“ mit „voller Klassenstärke“ weitergehen werde, betonte Ernst.
Der Virologe Alexander Kekulé hat Schulen in diesem Zusammenhang aufgefordert, sich schon jetzt eine Teststrategie für den Herbst zu überlegen. „Ich halte es für unrealistisch, dass im Herbst alle Kinder geimpft sein werden“, sagte der Professor an der Universität Halle-Wittenberg gestern im Podcast „Corona-Kompass“ von „MDR Aktuell“.
20 bis 30 Prozent der Kinder werden dann noch nicht geimpft sein, so Kekulé. Dann komme man um Tests nicht herum. Er rechne fest mit einer weiteren Coronawelle im Herbst, so der Virologe.
Trotz sinkender Coronafallzahlen mahnte er zur Vorsicht. „Wenn wir uns locker machen, nach dem Motto: Wird schon nicht so schlimm sein wie vor einem Jahr, dann ist das ein Automatismus, dass die Fallzahlen und die Sterblichkeiten wieder hoch gehen.“
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