Krankenfahrdienste in Brandenburg nicht mehr rentabel

Potsdam – Nach dem Streit um die Finanzierung des Rettungsdiensts gibt es in Brandenburg auch eine Diskussion über die Finanzierung der Krankenfahrdienste. Das berichtete die CDU-Landtagsabgeordnete Ellen Fährmann gestern im Gesundheitsausschuss des Brandenburger Landtags.
„Die Anbieter haben bislang ohne Erfolg versucht, mit den Kostenträgern in vernünftige Verhandlungen einzutreten“, sagte Fährmann. Die Fahrten seien nicht mehr wirtschaftlich.
„Das hat zur Auswirkung, dass Patienten nicht mehr aus den Kliniken nach Hause gefahren werden“, sagte Fährmann, die auch Landesvorsitzende des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) in Brandenburg ist.
Aus dem im Südwesten des Landes gelegenen Elbe-Elster-Kreis sei ihr ein Fall bekannt, wo ein älterer Mann sechs Stunden im Pyjama warten musste, bis sich ein Fahrdienst fand, der ihn aus dem Krankenhaus nach Hause brachte.
Für das Potsdamer Gesundheitsministerium sagte die zuständige Fachreferentin Berit Schneider, die Kassen hätten in Potsdam und Cottbus Modellprojekte eingeleitet, um das Problem anzugehen. „Die Kassen sind bemüht, Lösungen zu finden – das Problem ist die fehlende Wirtschaftlichkeit.“
Der Fraktionsvorsitzende der AfD, Hans-Christoph Berndt, bat im Ausschuss darum, auch ein Modellprojekt im ländlichen Raum zu starten, weil genau dort die Probleme lägen. Fährmann wiederum brachte eine Änderung des Personenbeförderungsgesetzes auf Bundesebene ins Spiel.
„Pflegedienste dürfen mit ihren Versicherten nicht zum Arzt und nicht zum Einkaufen fahren“, sagte Fährmann. „Damit hätten wir gerade im ländlichen Raum das Problem entschärft.“
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