Politik

Krankenhäuser sehen Omikron-Höhepunkt noch nicht erreicht

  • Dienstag, 22. Februar 2022
/picture alliance, Jens Büttner
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Berlin – Den Krankenhäusern in Deutschland steht der Höhepunkt der Belastung durch die Omikron-Welle offenbar noch bevor. Dies sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Kranken­hausgesell­schaft (DKG), Andreas Wagener, der Rheinischen Post.

„Der Scheitelpunkt der Omikron-Belastung in den Krankenhäusern ist noch nicht ganz erreicht. Aktuell sind weiterhin steigende Belegungszahlen in den Krankenhäusern zu verzeichnen, wobei sich die Dyna­mik weiter abschwächt.“

Wagener sagte, vor allem auf den Normalstationen verzeichne man weiterhin steigende Fallzahlen. Die Belegung der Intensivstationen sei deutschlandweit derzeit beständig. „Wir gehen gegenwärtig davon aus, dass wir bei der Intensivbelegung weiter im stabilen Bereich bleiben werden. Dennoch bleibt die Situation für die Krankenhäuser belastend.“

Experten hatten darauf hingewiesen, dass sinkende Inzidenzen sich mit zeitlichem Verzug in den Bele­gungszahlen der Krankenhäuser niederschlagen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte vor etwas mehr als einer Woche zum ersten Mal seit Wochen eine zurückgehende Sieben-Tage-Inzidenz vermeldet. Dies be­förderte Rufe nach Lockerungen der staatlichen Coronaregeln zusätzlich.

Bund und Länder hatten einen Drei-Stufen-Plan für Öffnungen bis hin zu einem möglichen Ende aller tief­greifenderen Auflagen am 20. März vereinbart – ein „Basisschutz“ soll aber auch danach bleiben. Da­für ist eine neue bundesweite Rechtsbasis erforderlich, da die bisherige am 19. März ausläuft. Von SPD, Grünen und FDP sind unterschiedliche Einschätzungen laut geworden, welche Maßnahmen weiter ge­braucht werden. Die FDP pochte zuletzt auf „Normalität“ ab 20. März.

Die Vize-Chefin des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst (BVÖGD), Elke Bruns-Philipps, riet davon ab, sich ein Beispiel an Großbritannien zu nehmen. „Ich halte es für falsch, die Isolation für Infizierte aufzugeben, wie es Großbritannien plant“, sagte Bruns-Philipps der Rheinischen Post. „Wer sich infiziert hat, muss sich isolieren, bis er nicht mehr infektiös ist, das sind bei COVID-19 mindestens fünf Tage.“ Das gelte auch für Geimpfte, die sich infizieren.

Der britische Premierminister Boris Johnson hatte gestern angekündigt, dass sich vom 24. Februar an Menschen nach einem positiven Coronatest nicht mehr isolieren müssen.

dpa

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