Krankenhäusern fehlen Milliardeninvestitionen

Berlin – Die duale Finanzierung der Krankenhäuser klappt aus Sicht der Kliniken weiterhin nur schlecht – denn die Bundesländer kämen ihrer Pflicht zur auskömmlichen Finanzierung von Investitionen nicht nach. Das bemängelt die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) nach einer neuen Bestandsaufnahme.
Danach blieben die Länder im Berichtsjahr 2019 den Krankenhäusern rund die Hälfte des notwendigen Geldes schuldig, das diese für Investitionen zum Beispiel in Gebäude, Geräte und Neubeschaffungen benötigten. Laut der DKG haben die Länder den Häusern 3,16 Milliarden Euro für Investitionen zur Verfügung gestellt, nötig seien aber rund sechs Milliarden Euro gewesen.
„Die nun schon Jahrzehnte anhaltende drastische Unterfinanzierung bei den Investitionskosten ist maßgeblich für Krankenhausschließungen verantwortlich. Anstelle dieses kalten Strukturwandels durch wirtschaftlichen Ruin muss wieder versorgungsorientierte Krankenhausplanung treten“, sagte der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß.
Die DKG lobte in diesem Zusammenhang das „Zukunftsprogramm Krankenhäuser“. Hierbei stellt der Bund rund drei Milliarden Euro für Investitionen zur Verfügung. Die Mittel stammen aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds und dienen vor allem Investitionen in die Digitalisierung der Krankenhäuser.
Die DKG setzt sich nun dafür ein, dass der Bund langfristig immer wieder in die Krankenhäuser investiert, „denn die Länder schaffen es offenbar nicht allein, ihren Finanzierungspflichten nachzukommen“, so Gaß.
„Die deutsche Krankenhauslandschaft unterliegt einem tief greifenden Wandel. Besonders deutlich spiegelt sich der Wandel in der Entwicklung der Krankenhaus- und Bettenzahlen sowie in deren Verteilung auf öffentliche, freigemeinnützige und private Krankenhausträger wider“, heißt es in der Bestandsaufnahme der DKG.
Dem Rückgang der Krankenhaus- und Bettenzahlen stehe ein erheblicher Anstieg stationärer Behandlungsfälle gegenüben: Die Fallzahl ist laut der Bestandsaufnahme von 14,6 Millionen im Jahr 1991 auf rund 19,4 Millionen im Jahr 2018 und damit um rund 34 Prozent gestiegen. Die Zahl der Beschäftigten lag dagegen mit plus vier Prozent im Jahr 2018 nur leicht über dem Niveau des Jahres 1991.
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