Krankenhausgesellschaft rechnet mit massiven Einschränkungen im Regelbetrieb

Berlin – Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) rechnet damit, dass die Regelversorgung in den Krankenhäusern wegen der Coronakrise bis ins kommende Frühjahr massiv eingeschränkt sein könnte.
„Bleibt die Zahl der Neuinfektionen auf dem aktuellen Niveau, werden wir bis zum nächsten Frühjahr massive Einschränkungen bei den planbaren Eingriffen haben“, sagte DKG-Präsident Gerald Gaß den Zeitungen der Funke-Mediengruppe heute. Mindestens jeder dritte planbare Eingriff werde nicht stattfinden können, fügte Gaß hinzu.
„Wenn es gut läuft, wird sich die Zahl der Neuinfektionen in den kommenden Wochen auf dem jetzigen Niveau mit täglich knapp unter 20.000 Fällen im Wochenschnitt stabilisieren.“ Dies bedeute, das Mitte Dezember bis zu 6.000 COVID-19-Patienten auf den Intensivstationen behandelt würden.
Die Zahl der Coronapatienten auf den Normalstationen sei vierfach so hoch und dürfte dann bei mehr als 20.000 Patienten liegen. Eine solche Lage sei für die Krankenhäuser gerade noch verkraftbar – aber nur unter der Voraussetzung, dass planbare Eingriffe deutlich reduziert würden, mahnte Gaß.
Sollten die Zahlen der Neuinfektionen hingegen wieder steigen, müssten die Kliniken dem DKG-Präsidenten zufolge die Regelversorgung in wenigen Wochen noch weiter einschränken.
„Sollte auch das nicht reichen, müssen flächendeckend Normalstationen geschlossen werden und Patienten, dort wo es vertretbar ist, vorzeitig entlassen werden.“ Nur so stünde genug Personal zur Versorgung der Intensivpatienten zur Verfügung, sagte Gaß. „Das wäre der absolute Ausnahmezustand.“
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