Politik

Krankenhaus­gesellschaft rechnet mit massiven Einschränkungen im Regelbetrieb

  • Mittwoch, 18. November 2020
/picture alliance, empics, Peter Byrne
/picture alliance, empics, Peter Byrne

Berlin – Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) rechnet damit, dass die Regelver­sorgung in den Krankenhäusern wegen der Coronakrise bis ins kommende Frühjahr mas­siv einge­schränkt sein könnte.

„Bleibt die Zahl der Neuinfektionen auf dem aktuellen Niveau, werden wir bis zum nächs­ten Frühjahr massive Einschränkungen bei den planbaren Eingriffen haben“, sagte DKG-Präsident Gerald Gaß den Zeitungen der Funke-Mediengruppe heute. Mindestens jeder dritte planbare Eingriff werde nicht stattfinden können, fügte Gaß hinzu.

„Wenn es gut läuft, wird sich die Zahl der Neuinfektionen in den kommenden Wochen auf dem jetzigen Niveau mit täglich knapp unter 20.000 Fällen im Wochenschnitt stabili­sie­ren.“ Dies bedeute, das Mitte Dezember bis zu 6.000 COVID-19-Patienten auf den Inten­sivstationen behandelt würden.

Die Zahl der Coronapatienten auf den Normalstationen sei vierfach so hoch und dürfte dann bei mehr als 20.000 Patienten liegen. Eine solche Lage sei für die Krankenhäuser gerade noch verkraftbar – aber nur unter der Voraussetzung, dass planbare Eingriffe deutlich reduziert würden, mahnte Gaß.

Sollten die Zahlen der Neuinfektionen hingegen wieder steigen, müssten die Kliniken dem DKG-Präsidenten zufolge die Regelversorgung in wenigen Wochen noch weiter ein­schränken.

„Sollte auch das nicht reichen, müssen flächendeckend Normalstationen geschlossen wer­­den und Patienten, dort wo es vertretbar ist, vorzeitig entlassen werden.“ Nur so stün­de genug Personal zur Versorgung der Intensivpatienten zur Verfügung, sagte Gaß. „Das wäre der absolute Ausnahmezustand.“

afp

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