Krankenhausgesellschaft sieht leichte Entlastung in Kliniken

Berlin – In deutschen Krankenhäusern entspannt sich die Belastung durch Coronapatienten leicht. „Die Kliniken in Deutschland spüren ganz überwiegend eine erste, leichte Entlastung“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, der Bild.
„Wir haben nun über etwa zwei Wochen relativ konstante Zahlen bei den Neuinfektionen, das gibt uns die Zuversicht, dass wir auch beim Zuwachs der Intensivpatienten bis auf weiteres keinen exponentiellen Anstieg befürchten müssen“, sagte Gaß weiter.
Laut den Daten des DIVI-Intensivregisters wurden gestern 5.029 Coronaintensivpatienten in deutschen Krankenhäusern behandelt. DKG-Chef Gaß warnte vor diesem Hintergrund, die Belastung in den Kliniken und bei den Beschäftigten bleibe „auf einem sehr hohen Niveau“. Ziel müsse sein, den Trend fortzusetzen und die Infektionszahlen weiter zu senken.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach zeigte sich erfreut über die leichte Verbesserung der Lage. „Die berechtigten Warnungen führender Mediziner und Experten haben ihre Wirkung zum Glück gezeigt“, sagte Lauterbach dem Blatt.
Die Menschen hätten verstanden, dass es sich nicht lohne, wenige Wochen vor der schützenden Impfung zu erkranken, und ihr Verhalten geändert. „Das sehen wir inzwischen an den Infektionszahlen und nun zum Glück erstmals auch in den Kliniken.“
Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanna Johna, mahnte aber zur Vorsicht. „Der Anstieg ist vorerst gebremst, die Fallzahlen gehen zurück – das ist eine sehr gute Nachricht für uns alle“, sagte Johna der Rheinischen Post. „Noch sind wir aber nicht aus dem Gröbsten raus.“ Nur wenn es gelinge, das Impftempo konstant sehr hoch zu halten, „können wir auf Entspannung im Sommer hoffen“.
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