Krisenstab will keine Pause zwischen den Jahren für Impfkampagne

Dresden – Der Coronakisenstab im Bundeskanzleramt drängt für die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr auf eine ungebremste Fortsetzung der Impfkampagne gegen SARS-CoV-2. Impfwillige müssten auch in dieser Zeit offene Impfstellen finden, sagte der Leiter des Krisenstabes, Carsten Breuer, gestern bei einem Besuch in Dresden. „Impfen, Impfen, Impfen – darauf kommt es jetzt an.“
Der Krisenstab werde dabei jede Facette betrachten. „Die Impfkapazitäten müssen so hochgefahren werden, dass jeder die Möglichkeit hat, auch ein niedrigschwelliges Angebot wahrnehmen zu können.“ Breuer, Generalmajor der Bundeswehr, hatte für seinen ersten Besuch in einem Bundesland nicht umsonst Sachsen ausgewählt: Der Freistaat ist seit langem ein Hotspot der Pandemie in Deutschland.
Als Militär wisse er, dass man sich „am besten im Schwerpunkt aufhält“, um von hier aus Veränderungen herbeizuführen und Dinge zum Positiven zu wenden, erklärte er. Es gehe darum, die in Sachsen gemachten Erfahrungen mit denen in anderen Ländern zusammenzuführen. Er habe dazu in Dresden viele Anregungen erhalten.
Der Leiter des Krisenstabs hatte sich gestern Vormittag mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer in der Staatskanzlei getroffen. Der CDU-Politiker begleitete den Offizier später ins Impfzentrum und warb noch einmal eindrücklich für den Piks.
„Das Impfen ist derzeit ein Wettlauf gegen die Zeit. Wir wissen, dass wir mit dieser sehr, sehr niedrigen Impfquote keine Chance haben, wenn diese neue Virusvariante auftritt“, sagte Kretschmer. Andernfalls werde die neue Omikron-Variante auch einen neuen Lockdown bescheren. Kretschmer zufolge sind die Erfahrungen der Bundeswehr mit Logistik gerade in der Pandemie hoch hochwillkommen.
Nach dieser Katastrophe werde man noch einmal neu darüber nachdenken müssen, wie Zivilschutz in Deutschland zu organisieren sei, welche Beiträge die Bundeswehr leisten müsse und wie man sie dafür technisch und personell besser aufstellen könne. Nach den Hochwasserkatastrophen an Oder und Elbe habe es eine vernünftige Aufarbeitung gegeben hat. „Das muss hier auch so sein“, bemerkte der Regierungschef.
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