Länder drängen auf schnelles Anerkennungsverfahren von Ärzten mit ausländischer Ausbildung

Berlin – In seiner letzten Sitzung vor der parlamentarischen Sommerpause hat sich der Bundesrat heute mit einer Entschließung zur „Beschleunigung der Verfahren zur Anerkennung von Ärztinnen und Ärzten mit ausländischer Ausbildung“ befasst.
Der Antrag, den die Länderkammer angenommen hat, wurde von der Bayerischen Staatsregierung sowie den Regierungen von Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Schleswig-Holstein eingebracht.
„Die Gewinnung, Anerkennung und nachhaltige Integration von Fachkräften aus dem Ausland ist eines der zentralen Elemente, um Personalengpässe und -lücken hierzulande vorzubeugen beziehungsweise zu schließen“, sagte dazu Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU).
Leider seien gerade die Anerkennungsverfahren von Ärzten mit Drittstaatsausbildung sehr aufwendig. „Aktuell dauern diese Verfahren in Bayern im Schnitt etwa 18 bis 24 Monate sobald die Unterlagen vollständig vorliegen“, so Gerlach.
Nach Ansicht der Antragsteller soll der Bundesrat deshalb befürworten, dass die geltende Rechtslage geändert werden soll, um die Anerkennungsverfahren zügiger als bisher durchführen zu können.
Dazu bedürfe es verschiedener Anpassungen in der Bundesärzteordnung (BÄO) und der Approbationsordnung für Ärzte (ÄApprO), die für eine Beschleunigung der Anerkennungsverfahren sorgen, heißt es in dem Antrag.
So soll es künftig unter anderem anstelle einer zeitlich sehr aufwendigen Prüfung der Ausbildungsunterlagen vorrangig eine mündliche Kenntnisprüfung vor einer staatlichen Prüfungskommission geben.
„Die Prüfung der Ausbildungsunterlagen soll nur noch auf ausdrücklichen und verbindlichen Wunsch der Antragstellenden erfolgen“, erklärte Gerlach.
Zudem sollen die Länder durch Änderung von Bundesrecht die Möglichkeit erhalten, eine rein elektronische Antragstellung zuzulassen. Momentan müssen die Berufszulassungsstellen generell noch Papierunterlagen anfordern. „Das ist längst nicht mehr zeitgemäß“, sagte die Bayerische Gesundheitsministerin.
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