Politik

Lauterbach erwartet Expertenratschlag zu Omikron vor Weihnachten

  • Dienstag, 14. Dezember 2021
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) /Screenshot DÄ
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) /Screenshot DÄ

Berlin – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwartet eine Stellungnahme des neuen Coronaexpertenrats zur neuen Virusvariante Omikron noch vor Weihnachten. „Das wird die Grundlage wichtiger Entscheidungen sein, die wir im Bezug auf Omikron zu treffen haben“, sagte Lauterbach nach der ersten Beratung des Gremiums heute in Berlin.

Das Gremium werde sich voraussichtlich schon am kommenden Freitag erneut zusammenfinden, um über das Thema Omikron zu beraten. In dem von der neuen Regierung eingesetzten Expertenrat sind unter anderem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Kinderärzte sowie Bildungsforscher versam­melt.

Die Virusvariante Omikron bereitet Politik und Wissenschaft Sorgen wegen ihrer besonders schnellen Ausbreitung. Mit Blick auf mögliche weitere Einschränkungen an den Festtagen hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach der jüngsten Ministerpräsidentenkonferenz am vergangenen Donnerstag gesagt, man wolle zunächst wissenschaftliche Expertise einholen und schauen, ob die Maßnahmen ausreichten.

Notfalls würden kurzfristig auch weitere Entscheidungen auf die Tagesordnung kommen. An der Auftakt­sitzung des Expertenrats nahmen seitens der Regierung laut Lauterbach er selbst, Scholz und Kanzler­amtsminister Wolfgang Schmidt teil.

Lauterbach sagte, die Expertise des Gremiums sei sehr wichtig. „Der Expertenrat macht keine Politik, die Politik machen wir“, machte der SPD-Politiker zugleich deutlich. Die Runde sei ausgewogen zusammen­gesetzt. Er erwarte, dass sie gemeinsame Voten abgeben könne. Das Gremium soll auf der Basis wissen­schaftlicher Er­kenntnisse Empfehlungen für den Umgang mit der Coronapandemie abgeben.

Dem Rat gehören unter anderem der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, der Leiter des Virologischen Instituts der Uniklinik Bonn, Hendrik Streeck, und der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, an. Auch der Chef der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, die Virologin Melanie Brinkmann und die Physikerin Viola Priesemann gehören dazu.

Ebenfalls vertreten sind Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Christian Karagiannidis, der Leiter des DIVI-Intensivregisters, Christine Falk (Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunolo­gie), Michael Meyer-Hermann, Leiter der Abteilung System-Immunologie am Helmholtz-Zentrum für In­fektionsforschung und Leif Erik Sander, Chef der Forschungsgruppe Infektionsimmunologie und Impffor­schung der Charité.

Ebenfalls vertreten: Johannes Niessen (Leiter des Kölner Gesundheitsamtes), Reinhard Berner (Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin in Dresden), Cornelia Betsch (Professorin für Gesundheitskommunikation an der Universität Erfurt), Jörg Dötsch (Präsident Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin), Ralph Hertwig (Direktor des Forschungsbereichs Adaptive Rationalität am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung), Lars Kaderali (Institut für Bioinformatik an der Universitäts­medizin Greifswald), Heyo Kroemer (Vorstandschef der Berliner Charité) und Stefan Sternberg (Landrat von Ludwigslust-Parchim).

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, erwartet von dem neuen Ex­pertenrat der Bundesregierung Unterstützung für die Impfkampagne in den Praxen. „Es ist gut, dass im neuen Expertengremium der medizinische Sachverstand deutlich stärker vertreten ist. Ich erwarte, dass die Belange der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen nicht nur Gehör finden, sondern auch in den Empfehlungen berücksichtigt werden“, sagte Gassen der Rheinischen Post.

dpa/afp/may

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