Lauterbach: Patientenschutz vor Datenschutz

Berlin – „Der Patientenschutz kann im Extremfall bedeutsamer sein als der Datenschutz“. Das hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gestern bei einer Veranstaltung des Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) betont. Die Veranstaltung fand anlässlich des morgigen Tags der Patientensicherheit statt, der diesjährig das Ziel hat, Medikamentenfehler zu verringern.
Zwar sei Datenschutz wichtig, stellte Lauterbach voran. Dennoch dürfe maximaler Datenschutz nicht den Preis haben, dass Patientensicherheit verloren ginge. Man müsse daher an Lösungen arbeiten, die das Patientenwohl in den Vordergrund stellten.
„Der Königsweg in Richtung einer wesentlichen Verbesserung für eine bessere Patientensicherheit ist über einen Ausbau der Digitalisierung zu bestreiten“, sagte der SPD-Minister.
So könnten mit Hilfe der angestrebten Opt-Out-Regelung bei der elektronischen Patientenakte (ePA) Daten aufgebaut werden, die dabei helfen würden, Defizite in der Medikamententherapie direkt an den Arzt oder den Patienten zu melden.
Wenn die ePA es zudem ermögliche die Daten auch für Studien nutzen zu können „sind wir ein ganzes Stück weiter“, sagte Lauterbach.
Der Geschäftsführer der Gematik, Markus Leyck Dieken, führte als Beispiele für bessere digitale Strategie die Länder Dänemark und Israel an. Aufgrund strukturierter Datenerhebungen seien diese Länder Deutschland beim Punkt der Patientensicherheit voraus.
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